Baar-Ebenhausen
Brisante Themen bei der Bürgerversammlung

Hochwasserschutz, Wohnungsbau und Rathauserweiterung

17.10.2021 | Stand 21.10.2021, 3:34 Uhr
Das Areal am alten Bahnhof soll ab 2022/23 bebaut werden. −Foto: Schittenhelm

Baar-Ebenhausen - Baar-Ebenhausen wächst so stark wie nie aus eigener Kraft.

60 Geburten waren es im Kalenderjahr 2020, berichtete Bürgermeister Ludwig Wayand im Rahmen der coronabedingt später als sonst abgehaltenen Bürgerversammlung. Das sei sehr erfreulich, da so zukünftig die örtliche Grundschule wohl dreizügig werden wird und somit mittelfristig gesichert sei. Auch seien die frühzeitige Entscheidung für den Bau der dritten Kindertageseinrichtung im Ort, die man im Herbst 2020 einweihen konnte, sowie für die inzwischen fertig gestellte Schulmensa für die Umsetzung der offenen Ganztagesbetreuung genau richtig gewesen, so der Bürgermeister vor etwa 100 Besuchern.

Projekte wie die Hochwasserfreilegung, die demnächst in den letzten Bauabschnitt wechseln soll (zwischen Stockau und der Nepomukbrücke), werden die Gemeinde weiterhin belasten - personell wie finanziell. Bislang liegt der gemeindliche Anteil für die bereits abgerechneten Abschnitte bei rund 8,6 Millionen Euro. Ein Betrag, der in der ursprünglichen durch den Freistaat Bayern betriebenen Planung als Gesamtbetrag angenommen wurde. Und Baar-Ebenhausen als beteiligte Gemeinde muss hier jeweils die Hälfte der Summe aus eigenen Mitteln aufbringen. "Für uns als Gemeinde ist dies ein immenser Kraftakt, den wir bisher ohne Kreditaufnahme nur durch die Auflösung der in den Jahren zuvor dafür angesammelten Rücklagen stemmen konnten", erklärt Wayand den Bürgern.

In die Karten gespielt haben hier die sehr guten Einkommens- und Gewerbesteuer-Einnahmen, die man in den gesamten Jahren hatte. Aber die seien corona-bedingt etwas rückläufig in diesem Jahr. Man hoffe hier aber gegensteuern zu können, etwa über das Gewerbegebiet Nord-West (Flurbereich Baar-Ebenhausen). Das dort geplante Unternehmen habe in den letzten Tagen seine finale Baugenehmigung für Produktionsstätte, Verwaltungsgebäude und Campus erhalten, so dass wohl in 2022 mit einem Baubeginn zu rechnen sei.

Bei der Schaffung von Wohnraum sei man ebenfalls nicht untätig gewesen: aktuell werden vier Baugrundstücke im Einheimischenmodell ausgeschrieben, der Gemeinderat genehmigte 2020 eine Anfrage für ein Wohnareal mit 41 Wohnungen im Ortsteil Ebenhausen Werk (Alte Schreinerei). Die innerörtliche Verdichtung sei das oberste Ziel. Allerdings seien viele der hier noch unbebauten Flächen im privaten Besitz, so dass die Gemeinde hier nur anregen, nicht jedoch handeln könne. Bebauung möglich werden soll auf dem Areal südlich des alten Bahnhofes. Die ersten Bauten (von der Brücke her kommend) könnten bereits 2022/2023 möglich werden. In der Planung vorgesehen sind von hier aus zwei Baukörper mit jeweils vier, dann ein Baukörper mit fünf sowie zwei Baukörper mit jeweils acht Wohneinheiten.

Mindestens vier Millionen werde die Erweiterung des Rathauses in Baar-Ebenhausen kosten. Dies sei jedoch aufgrund der Platzknappheit im bestehenden, nicht barrierefreien Gebäude zwingend erforderlich, so der Bürgermeister. Vier Bäume müssen für das Projekt weichen, alle übrigen Bestände könne in der Anfang 2022 startenden Bauphase erhalten bleiben. Ziel sei es, 2023 den Erweiterungsbau fertig zu stellen und gemeinsam mit den Bürgern zu feiern.

Neben dem Bauprojekt mit medizinischer Versorgungseinheit auf dem Areal des ehemaligen Volksfestplatzes im Ortsteil Ebenhausen (Bericht folgt) kam bürgerseitig die problematische Verkehrssituation in der Werkstraße (von Pichl her kommend) auf den Punkt. Die dort von Anwohnern geparkten Autos seien teilweise stark verkehrsbehindernd, die Sicht nach vorne sei beeinträchtigt, das Unfallrisiko hoch. Von Seiten des Gemeinderates sei hier bereits eine Halteverbotslösung im Auge, allerdings wolle er im Vorfeld noch den Versuch starten, über die Vernunft der Bürger eine Lösung zu erzielen, so Wayand. Ähnlich sei die Situation auch in der Auenstraße im Ortsteil Ebenhausen.

shm