Ingolstadt
Das sagt der Hautarzt

26.10.2018 | Stand 02.12.2020, 15:22 Uhr
  −Foto: Herbert, Ritchie, Ingolstadt, Bianca Blomeier

Ingolstadt (ahm) Der Tattootrend birgt auch Risiken, weiß der Hautarzt Markus Stockmeier (Foto).

Unschöne Motive können da noch das geringste Problem sein. "Es gibt keine Positivliste für Tattoofarben, man weiß nie, wie sich die Farben im Laufe der Jahre entwickeln. Manchmal muss entzündete Haut herausgeschnitten werden", erklärt er. Denn bis heute gebe es kein Mittel bei einer dauerhaften Abstoßungsreaktion. Die Farben unter der Haut könnten zu einem Juckreiz und im schlimmsten Fall sogar zu einer Blutvergiftung führen. "Es hilft nichts, einen Allergietest auf der Haut zu machen. Das gibt keinen Rückschluss darauf, was mit der Farbe im Körper passiert", erklärt der Facharzt. Wer dennoch ein Tattoo möchte, der sollte bei der Wahl des Studios besonders auf die Hygiene und Herkunft der Farben achten.

Auch bei Piercings könne eine Nickelmetallallergie auftreten, vor allem an schlecht heilenden Stellen kann der Schmuck dauerhafte Rötungen hervorrufen. "Wenn ich eine Piercingnarbe entfernen soll, muss ich erst wieder eine neue Wunde einstechen", so Stockmeier. Auch die Laserentfernung gestaltet sich oft aufwendig: Für ein faustgroßes Tattoo benötigt der Arzt etwa 20 Minuten für eine Behandlung mit dem Rubinlaser. Je nach Tiefe und Farbe können bis zu zehn Behandlungen notwendig sein. In seiner Praxis muss er auch immer wieder Permanent-Make-Up entfernen, bei denen sich Frauen beispielsweise die Augenbrauen oder Lippen mit einer feinen Nadel tätowieren lassen. Foto: Blomeier