Zuchering (DK) Ihre Errichtung hat etwas länger gedauert als erwartet, aber gestern ist die neue Fußgänger- und Fahrradbrücke über die Bundesstraße 16 bei Zuchering schließlich doch noch offiziell eröffnet worden.
In Zuchering hatte man sich lang eine Verbesserung der Verbindung ins Weiherfeld gewünscht. Die Fahrt über die Autobrücke, die von dem Ingolstädter Ortsteil über die B16 in das Gewerbegebiet führt, war für Fahrradfahrer mit einer wahren Bergprüfung verbunden, so steil war der Anstieg. Dazu ist die Brücke für Autofahrer nicht gut einzusehen, schmal und beschreibt eine Kurve, weswegen es immer wieder zu gefährlichen Situationen zwischen Autos, Radlern und Fußgängern auf der Brücke kam.
Das ist jetzt vorbei. Oberbürgermeister Christian Lösel erklärte gestern bei der Eröffnung des neuen Fuß- und Radweges hoch über der Bundesstraße, dass vor allem Fragen möglicher Fördermittel den Entschluss zum Bau der Brücke immer wieder verzögert hätten. Mit der Einrichtung des Rückführungszentrums in der ehemaligen Oberstimmer Kaserne sei die Dringlichkeit aber noch einmal deutlich gestiegen. Viele Bewohner der Asyl-Einrichtung nutzen die Verbindung, um - zu Fuß oder mit dem Rad - nach Zuchering und Ingolstadt zu gelangen. Dadurch haben sich die Gefahren an der Stelle "noch einmal verschärft".
Das sah offenbar auch die Regierung von Oberbayern so, die schließlich einen Fördersatz für die Maßnahme in Höhe von 80 Prozent bewilligte. "Ich konnte das anfangs gar nicht glauben und musste nachfragen, ob das auch wirklich so ist", gestand Regierungspräsidentin Maria Els gestern bei der Eröffnung. Die Zuwendung des Bezirks Oberbayern belief sich am Ende auf über eine Million Euro.
Eigentlich hätte die Brücke schon vor gut einem Jahr fertig sein sollen. Die Insolvenz einer der beteiligten Baufirmen verzögerte das Projekt allerdings deutlich. Im April dieses Jahres erfolgte schließlich der spektakuläre nächtliche Einhub der Brücke. Gestern nun - nachdem das weiß-blaue Flatterband durchtrennt war - rollten die ersten Zucheringer Radler unter freudigem Fahrradklingelgeläute die sanfte Abfahrt ins Weiherfeld hinunter.
Johannes Hauser
