Lenting
Auszubildende restaurieren Oldtimer-Bus

Lehrlinge des Lentinger Unternehmens Kessel AG beteiligen sich an zweijährigem Projekt

17.07.2018 | Stand 23.09.2023, 3:44 Uhr
16 Auszubildendeder Lentinger Firma Kessel beteiligen sich am Oldtimer-Projekt. Seit einem halben Jahr werkeln sie an dem Mercedes-Bus. −Foto: Kessel AG

Lenting (DK) Gemeinsam mit zehn Ausbildern restaurieren derzeit 16 Lehrlinge der Lentinger Firma Kessel AG einen Oldtimer-Bus. Was auf den ersten Blick nicht viel mit dem Betrieb für Entwässerungstechnik zu tun hat, wird den Auszubildenden am Ende doch viele Kompetenzen bescheren.

Die Idee hatte Edgar Thiemt, Vorstand Technik und Finanzen. "Er hat einen Artikel über Schüler gelesen, die einen Käfer restaurieren", erzählt Justyna Ciesielska, Thiemts Assistentin und Leiterin des Projekts. "Da hat er sich gedacht, das können wir auch machen." Weil ein Auto für die Zahl der Auszubildenden zu klein ist, musste etwas Größeres her. Über eine Zeitungsannonce fand das Team schließlich einen Mercedes-Benz O 302.

Nach einem halben Jahr Vorbereitung war im Januar Startschuss des Projekts: Die Lehrlinge aller bei Kessel angebotenen Ausbildungsberufe, darunter Modellbauer, Technische Zeichner oder Industriekaufleute, verteilten selbstständig die Aufgaben. "Das ist wie eine Mini-Firma mit verschiedenen Abteilungen", sagt Ciesielska. "So können die Auszubildenden Arbeiten, die sie im Werk anwenden, hier ausweiten." Neben den technischen Aufgaben übernahmen die Lehrlinge deshalb auch die der Projektleitung, der Verantwortung über die Werkstatt, des Einkaufs oder der Öffentlichkeitsarbeit. Das Ziel bis Ende 2019 ist somit nicht nur die komplette Restauration des Busses, der am Ende für Werbezwecke eingesetzt werden soll: "Die Azubis können so selbst erleben, wie es ist, ein großes Projekt zu organisieren und zu leiten", merkt Ciesielska an.

Bisher haben die Azubis, die sich in Anlehnung an den Namen ihres Unternehmens sowie den Spitznamen der benachbarten Köschinger als "Kesselflicker" bezeichnen, über 400 Arbeitsstunden in der Halle verbracht. "Bestimmte Aufgaben übernehmen die Ausbilder, aber 95 Prozent machen die Azubis selbst", sagt Ciesielska.

Tanja Stephan