Ingolstadt
Arbeitsmarkt bleibt auf Kurs

Agentur für Arbeit legt Bilanz für 2018 vor: Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten weiter gestiegen

16.01.2019 | Stand 02.12.2020, 14:50 Uhr
Legten die Jahresbilanz der Agentur für Arbeit Ingolstadt vor (v. l.): Pressesprecher Peter Kundinger, Geschäftsführerin Astrid Kutz und Agenturleiter Johannes Kolb. −Foto: Brandl

Ingolstadt (mbl) Mit einem weiterhin "sehr stabil" verlaufenden Arbeitsmarkt in Ingolstadt und der Region rechnet die Agentur für Arbeit Ingolstadt für dieses Jahr.

Vor allem das erste Halbjahr könne von den guten Voraussetzungen profitieren. Auch die Jahresbilanz 2018 fiel insgesamt positiv aus. Bei den sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungen gab es nochmals einen Zuwachs um fast 5000 Beschäftigte.

Das geht aus Zahlen hervor, die die Agentur jetzt in ihrer Arbeitsmarktbilanz vorlegte. Damit weist der Agenturbezirk, zu dem neben der Stadt die Landkreise Neuburg-Schrobenhausen, Pfaffenhofen und Eichstätt gehören, im abgelaufenen Jahr über 222600 sozialversicherungspflichtige Beschäftigungen aus (Stand Juni 2018). Im Stadtgebiet Ingolstadt waren es etwas über 107 000. Auf die Arbeitslosenquote wirkt sich das positiv aus. Sie lag im Jahresdurchschnitt bei zwei Prozent, was einem leichten Rückgang entspricht. Zwar sei die Quote schon einmal unter diesem Wert gelegen, so Johannes Kolb, Leiter der Agentur für Arbeit Ingolstadt. "Es wird trotzdem extrem sportlich, noch weiter runter zu kommen", lautete seine Einschätzung. Das Stadtgebiet Ingolstadt wies eine Quote von durchschnittlich 2,9 Prozent aus und kann damit laut Agentursprecher Peter Kundinger auf die niedrigste Quote unter allen Großstädten in Deutschland blicken.

Als Gründe für die stabile Entwicklung nannte Kolb das anhaltende Wachstum und die guten externen Rahmenbedingungen. Dies zeige sich auch in der Entwicklung der gemeldeten offenen Stellen, deren Zahl sich bei gut 12 900 einpendelte. Einen Grund hierfür machte der Agenturchef in der steigenden Nachfrage nach Fachkräften aus. Entsprechend werde in diesem Jahr vor allem die berufliche Weiterbildung noch mehr vorangebracht, hieß es. Das Budget hierfür, das 2018 gut sechs Millionen Euro ausmachte, solle deshalb aufgestockt werden. Eine konkrete Zahl konnte Geschäftsführerin Astrid Kutz noch nicht nennen.

Bei den Ausbildungsverträgen habe es einen Anstieg um vier Prozent gegeben, so Kutz. Dies mache deutlich, dass die Ausbildung beim Einstieg ins Berufsleben wieder einen höheren Stellenwert genieße. Insgesamt gab es 2018 rund 4150 Ausbildungsstellen, gut 3700 waren besetzt. Grund zur Nachdenklichkeit bereitet den Verantwortlichen dagegen die Entwicklung bei der Langzeitarbeitslosigkeit. Diese hat sich im abgelaufenen Jahr nur geringfügig verbessert. Gut 1000 Betroffene sind bei der Agentur gemeldet, mehr als die Hälfte davon im Stadtgebiet Ingolstadt. "Wir konnten Integration erzielen, es wird aber immer schwieriger", sagte Kolb und nannte als Gründe die steigenden Anforderungen an Kompetenzen sowie die Diskrepanz zwischen Angebot und Nachfrage - zwei Aspekte, die den Arbeitsmarkt demnach auch zukünftig und im Zuge der Digitalisierung beeinflussen würden. Die Negativschlagzeilen aus der Automobilbranche schlügen sich bisher jedoch nicht in den Statistiken der Agentur für Arbeit nieder. "Auf dem regionalen Arbeitsmarkt gibt es da bisher keine Auswirkungen zu spüren, weder in der Kurzarbeit noch in der Leiharbeit", sagte Kolb.