Kösching
Am Hallenbad läuft es rund

Architekt: Baugrube fürs neue "Aquasun" nach anfänglichen Verzögerungen fertig

05.10.2018 | Stand 23.09.2023, 4:34 Uhr
Die Großbaustelle wächst: Fleißig gewerkelt wird seit knapp drei Monaten am neuen Hallenbad auf dem Weidhausberg in Kösching, so auch am Freitag. Momentan werden die großen Bodenplatten erstellt. Der Rohbau soll im Frühsommer fertig sein. −Foto: Heimisch

Kösching (DK) Auf dem Weidhausberg wächst nach anfänglichen kleinen Zeitverzögerungen die Baustelle: Das neue Köschinger Hallenbad nimmt langsam Konturen an. Architekt Uwe Keppler räumte am Freitag auf DK-Anfrage allerdings ein, dass die seit einem Vierteljahr dauernden Arbeiten "nicht ganz im Bauzeitenplan liegen".

Dies führt er auf die archäologischen Bodenuntersuchungen zurück, die nahezu zeitgleich zu den Erdarbeiten erfolgt seien. "Diese archäologische Begleitung" zu Beginn eines Projekts kannte der Geschäftsführer des Büros Schick GmbH aus Karlsruhe (Baden-Württemberg) bislang nicht: "Die gibt es nur in Bayern", meint er.

Bei ihren (mittlerweile abgeschlossenen) Grabungen fanden die Archäologen übrigens "nichts Spektakuläres", führt Günter Wolfrum vom Bauamt des Marktes Kösching aus. Zwei ältere Mauerteile seien entdeckt worden, deren Alter die Archäologen derzeit ermitteln.

Knapp drei Monate zuvor - am 6. Juli - war Spatenstich für das auf knapp zehn Millionen Euro geschätzte Großprojekt des Marktes östlich des bestehenden Freibads . Dann wurde die Baugrube für das 3550 Quadratmeter große Gebäude ausgehoben. Darin finden einmal ein 25 Meter langes Schwimmbecken Platz, weiter ein Nichtschwimmerbereich (mit 80 Quadratmeter Wasserfläche), ein Kinderbecken (21 Quadratmeter), eine textilfreie Sauna für bis zu 20 Gäste samt einer Sonnenterrasse sowie der Sanitärbereich und die Umkleiden. "180 Garderobenschränke stehen den Gästen einmal zur Verfügung", informiert Keppler.

Und so sieht es momentan auf der großen Baustelle aus, die von zwei weithin sichtbaren Baukränen geprägt ist: "Nachdem die Erdarbeiten mit Verlegung der Leitungen für Wasser und Abwasser seit rund zwei Wochen abgeschlossen sind, werden derzeit die großen Bodenplatten erstellt", so der Architekt am Freitag. Im Anschluss sollen die Betonarbeiten weitergehen. "Die Wände im Untergeschoss werden hochgezogen."

Wie üblich am Bau, spielt das Wetter eine wichtige Rolle beim Fortgang der Arbeiten. Keppler: "Wenn es weiterhin so schön ist, sind die Wände noch vor dem Winter fertig." Er hofft natürlich darauf, dass Dauerfrost ausbleibt. "Dann können wir im Winter durcharbeiten." Der Geschäftsführer rechnet damit, dass der Rohbau (diesen erstellt das Gaimersheimer Bauunternehmen Schiebel) im Frühsommer stehe. Im neuen "Aquasun" soll nach den Plänen der Verantwortlichen ab Dezember 2019 gebadet werden können.

Für diejenigen Badegäste, die mit dem Auto auf den Weidhausberg fahren, stehen künftig 55 Parkplätze zur Verfügung. Ebenfalls südlich der Schwimmhalle sollen Keppler zufolge 87 Fahrradstellplätze errichtet werden.

Erfreut zeigt sich der Architekt auf Anfrage unserer Zeitung darüber, dass die Kosten mit 9,85 Millionen Euro "momentan im Rahmen liegen". Dabei kann der Markt Kösching als Bauherr auf eine kräftige Finanzspritze bauen. Laut Bürgermeisterin Andrea Ernhofer (SPD) hat das bayerische Finanzministerium Zuschüsse in Höhe von knapp 2,3 Millionen Euro zugesagt.

Das Budget erlaubt nach Aussagen des Architekten auch einige Wasserattraktionen wie Bodenbrodler, Schwallduschen, Massagedüsen, Wasserigel, Fontänen und Wasserspeier. Außerdem geplant: ein kleines Dampfbad und ein Kiosk, den auch Besucher des benachbarten Freibads nutzen können.

Das neue "Aquasun" erhält außerdem ein Flachdach mit sogenannter Gefälledämmung und Kies. Verbaut werden Keppler zufolge mehr als 8000 Quadratmeter Stahlbetonteile (Bodenplatten, Wände und Decken). "Die Gesamtfläche der Teile entspricht der Größe eines mittleren Fußballfeldes", nennt der Diplom-Ingenieur ein anschauliches Beispiel.

Karlheinz Heimisch