Ingolstadt
Alles im Kasten

Im Armeemuseum sind die neuen Vitrinen aufgebaut worden - in den nächsten Wochen werden sie bestückt

12.04.2019 | Stand 23.09.2023, 6:37 Uhr
Insgesamt 31 Vitrinen und Schaukästen sind in den vergangenen Tagen im Neuen Schloss aufgestellt worden. Der erste Teil der neuen Dauerausstellung des Bayerischen Armeemuseums wird im Juni eröffnet. −Foto: Hauser

Ingolstadt (DK) Der Aufbau der neuen Dauerausstellung des Bayerischen Armeemuseums im Neuen Schloss schreitet voran. In der vergangenen Woche sind die Vitrinen in den Ausstellungsräumen aufgestellt worden. Die sind freilich noch leer.

Vier Mitarbeiter einer Spezialfirma aus Bad Kreuznach haben die insgesamt 31 Schaukästen und -schränke nach den Vorstellungen der Ausstellungsmacher aufgestellt. Geliefert wurden Vitrinen mit Glas- und Acryl-Abdeckungen, die mittels eines ausgeklügelten Steck-Systems relativ schnell und unkompliziert zu errichten sind, erklärt Michael Makko von Frank Showcase System. "Das ist wichtig, schließlich sollen auch die Mitarbeiter des Museums die Vitrinen unkompliziert öffnen und schließen können." Gleichzeitig müssen sie auch vor unerlaubtem Zugriff gesichert sein.

In der nächsten Woche werden die ersten Vitrinen bestückt werden. Das geht allerdings nicht so schnell wie das Aufstellen der Ausstellungskästen. "Das wird schon einige Wochen dauern", sagt Tobias Schönauer, Historiker in Diensten des Armeemuseums und Kurator der Daueraustellung. Es ist schließlich nicht damit getan, die historischen Exponate einfach nur hinter Glas einzusperren.

Hinzu kommen die Lichtgestaltung, zweisprachige Informationstafeln und die Inszenierung der einzelnen Stücke. Die muss für jedes Exponat eigens überlegt werden, ein Filzhut aus dem 30-Jährigen-Krieg muss anders präsentiert werden als Granaten und Brandsätze eines "Ernst-Feuer-Wercks", das, wie Schönauer erklärt, anders als ein höfisches Feuerwerk nicht zum Vergnügen gezündet wurde, sondern bei Belagerungen zum Einsatz kam.

In einem Glaswürfel in einem der kleineren Ausstellungsräume wird ein besonderes Exponat seinen Platz finden: das Planungsmodell des neuen Schlosses aus dem Jahr 1566. "Es ist damit älter als das Sandtnermodell", betont Schönauer und erinnert damit an das berühmte Stadtmodell Ingolstadts, das der Drechselmeister Jakob Sandtner wenige Jahre später angefertigt hat.

Im Juni wir der erste Teil der neuen Dauerausstellung "Formen des Krieges 1600 -1815" eröffnet. "Neben einer Schatzkammer mit besonders wertvollen Objekten werden bestimmte Themenräume dem Besucher einen Einblick in die außergewöhnlichen Sammlungen des Museums geben. ,Arsenal und Museum', ,Die Schlacht', ,Die Belagerung' und ,Der Kleine Krieg' sind die Überschriften, unter denen die Räume stehen", kündigt das Museum an. Bis das ganze Schloss wieder für Mueseumsbesucher geöffnet werden kann - dann mit der Zeit nach Napoleon bis zum Ersten Weltkrieg - wird es wohl noch ein, zwei Jahre dauern. Zuvor werden die Vitrinen-Experten noch einmal anreisen müssen.

Johannes Hauser