Ingolstadt
Klinikums-Affäre bald abgeschlossen?

Strafrechtliche Aufarbeitung der Verfahren mit rund einem Dutzend Beschuldigten läuft - Fall Lehmann gesondert

16.10.2018 | Stand 23.09.2023, 4:41 Uhr
Das Klinikum in Ingolstadt. −Foto: Johannes Hauser

Ingolstadt (rl) Die strafrechtliche Aufarbeitung der sogenannten Klinikums-Affäre soll möglichst noch heuer abgeschlossen werden.

Bei einem Teil der gut ein Dutzend Beschuldigten sei bereits eine Regelung gefunden worden, bei anderen sei der Ausgang noch offen, sagte der Leiter der Staatsanwaltschaft Ingolstadt, Oberstaatsanwalt Wolfram Herrle, gestern auf Nachfrage unserer Zeitung. Weil die meisten von ihnen keine sogenannten Personen des öffentlichen Lebens seien, werde die Presse über den Ausgang erst informiert, wenn sämtliche Verfahren abgeschlossen sind. Wann dies der Fall sein wird, ist laut Herrle noch unklar. "Ich hoffe, noch heuer. " Gegen den Hauptbeschuldigten, den früheren Geschäftsführer des Ingolstädter Klinikums, Heribert Fastenmeier, ist das strafrechtliche Verfahren mit seinem Suizid während der Untersuchungshaft in der JVA Gablingen automatisch beendet. Sein früherer Pressesprecher wurde wegen Beihilfe zur Untreue, davon einmal in einem besonders schweren Fall, zu einer zehnmonatigen Freiheitsstrafe verurteilt, die zur Bewährung ausgesetzt wurde. Der PR-Mann, der ebenfalls fast drei Monate in Untersuchungshaft war, hatte den Strafbefehl akzeptiert, fühlt sich aber nach wie vor unschuldig, wie er im Sommer dem DK sagte.

Das Verfahren gegen den Ingolstädter Altoberbürgermeister Alfred Lehmann (CSU), der sich ab März nächsten Jahres vor der Großen Strafkammer des Landgerichts Ingolstadt verantworten muss, nahm seinen Beginn ebenfalls in der Klinikums-Affäre, wird juristisch allerdings gesondert geführt. Der Prozess gegen ihn wegen Bestechlichkeit und Untreue soll am 7. März 2019 beginnen. Es sind 15 Verhandlungstage angesetzt. Wie berichtet, wird Lehmann vorgeworfen, als Amtsträger Wohnungen in einem Sanierungsgebiet an der ehemaligen Pionierkaserne und in einem Neubaukomplex beim ehemaligen Altstadtkrankenhaus vergünstigt erhalten zu haben. Auch die Beteiligten der jeweiligen Baugeschäfte sind angeklagt.
 

Ruth Stückle