Baar-Ebenhausen
Ärztehaus: Rückzug der Investoren

27.10.2021 | Stand 31.10.2021, 3:34 Uhr
Auf diesem Gelände hätten das Ärztehaus und die Wohnungen entstehen sollen. Wenige Stunden vor der entscheidenden Sitzung hatten die Investoren ihren Antrag zurückgezogen. −Foto: Pehl

Baar-Ebenhausen - So schnell kann's gehen: Nur wenige Stunden vor der jüngsten Gemeinderatssitzung in Baar-Ebenhausen hatten die Investoren des geplanten umstrittenen Ärztehauses in wenigen Sätzen erklärt, von dem Projekt zurückzutreten.

Die Abklärung aller offenen Punkte zu diesem Zeitpunkt sei unüblich und mit erheblichen Kosten verbunden, las Bürgermeister Wayand (CSU) aus dem Schreiben vor. Damit ist das Projekt, am alten Verkehrsübungsplatz ein Gesundheitszentrum und 28 Wohnungen zu bauen, gescheitert.

Das Vorhaben stand von Anfang an unter keinem guten Stern. Bereits bei der Präsentation im Dezember 2020 hatte es im Gemeinderat Widerstand auf breiter Front gegeben. Während die Niederlassung von Zweitpraxen weitgehend akzeptiert wurde, war vor allem die Wohnbebauung vielen Räten zu dicht. Die Grünen waren von Anfang an dagegen: Verlust des dörflichen Charakters, Bebauung einer der letzten innerörtlichen Freiflächen, Verkehrsprobleme und Zweifel an der Ansiedlung der Ärzte.

In der Januar-Sitzung ging die Kontroverse weiter, nachdem Leserbriefschreiber im DK auf mögliche Probleme im Untergrund hingewiesen hatten. Hierzu haben auch Untersuchungen mit mehreren Mess- und Entnahmestellen stattgefunden. Ein endgültiges Ergebnis steht noch aus, vor allem, was eine Altlastenfläche und Auffüllungen aus den 50er-Jahren neben dem alten Armenhaus der Gemeinde anbelangt.

Wayand hatte am Dienstagabend kurz Vor- und Nachteile aus seiner Sicht skizziert: bessere ärztliche Versorgung, Beseitigung von Altlasten, neuer Wohnraum und Einnahmen für die Gemeinde in Höhe von voraussichtlich 1,2 bis 1,5 Millionen Euro. Nacheilig seien der Verlust einer öffentlichen Fläche und mehr Verkehr.

Die weiteren Themen wie die Jahresabschlüsse waren rasch abgehandelt. Die Rathauserweiterung wird wohl knapp vier Millionen Euro kosten. Die Ausschreibungen wurden gegen die Stimme von Brigitta Winkelmann (Grüne) freigegeben. Abgelehnt wurde ein Vorschlag der FW, für Anwohner der Auenstraße eine Vereinbarung hinsichtlich der Nutzung gemeindlicher Grünflächen als Parkflächen. 17 Eigentümer wurden angeschrieben, 8 haben geantwortet, aber nur 4 hätten Interesse.

peh