Ingolstadt
600 Einsatzkräfte, drei Szenarien bei Katastrophenschutz-Übung

Katastrophenschutz-Vollübung in Ingolstadt: Hochwasser, Auto im Weiher und Brand im Apian-Gymnasium

23.10.2021 | Stand 23.09.2023, 21:28 Uhr
Großaufgebot: Ein Schulbrand bedeutet für die Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rettungsdiensten immer eine Herausforderung. Der Ernstfall wurde am Samstag im Apian-Gymnasium geprobt. −Foto: Schneider

"INKAT21": Unter diesem Stichwort firmierte die große Katastrophenschutz-Vollübung in Ingolstadt am Samstag. Ab 8 Uhr wurden die Einsatzkräfte der Hilfsorganisationen teilweise massiv gefordert. Dabei galt es nicht nur, ein fiktives entstehendes Hochwasser an der Schlosslände zu bekämpfen. Zwei weitere Rettungsszenarien standen im "Drehbuch". Dieses zu erstellen habe laut Branddirektor Josef Huber etwa 14.000 Arbeitsstunden gekostet.

Kurz vor 10 Uhr wurden Feuerwehr und Rettungsdienst an den Förstlweiher in Hagau alarmiert: Dort, so das angenommene Szenario, war ein Pkw mit mehreren Personen von der Straße abgekommen und in den See gefahren. Taucher der Wasserwacht suchten nach den vermissten Personen - alles unter Realbedingungen. Die Einsatzleitungen ließen sich nicht aus der Ruhe bringen, auch nicht von "Störern", die in das Übungsgeschehen mit eingeplant waren. Mehrere junge Leute, entsprechend von den Planern der Übung instruiert, mimten Gaffer, filmten mit ihren Smartphones und versuchten so nah wie möglich an das Einsatzgeschehen zu kommen. Eine Herausforderung für die Kräfte vor Ort, damit entsprechend umzugehen.

Während das Technische Hilfswerk an der Schlosslände mit Unterstützung der Feuerwehr den mobilen Hochwasserschutz errichtete - und dabei auch Sandsäcke an die Ufer schleppte - heulten kurz nach 11 Uhr im Süden die Sirenen: Feueralarm im Apian-Gymnasium. Noch während der Anfahrt der ersten Hilfskräfte der Berufsfeuerwehr hatte der Hausmeister deutlich gemacht, dass es brennt. Allerdings glücklicherweise auch hier nur eine Übung, wie manch vorbeikommender Passant erleichtert feststellte. In der Ochsenschlacht hatte es aber bekanntlich im August mehrere reale Brandeinsätze in den Schulen gegeben - ohne Schüler. Dieses Mal waren Kinder und Jugendliche im verrauchten Obergeschoss. Sie mussten gerettet und betreut werden. Nach Angaben der Feuerwehr waren etwa 80 Kinder und Jugendliche als Darsteller beteiligt.

Gegen Mittag zog Branddirektor Josef Huber, der Leiter des Amts für Brand- und Katastrophenschutz der Stadt, ein erstes Fazit: Die Übung sei "im Großen und Ganzen" wie geplant über die Bühne gegangen. Der zeitliche Ablauf hinkte etwas hinterher, das sei aber "nichts ungewöhnliches bei so einer großen Übung", so Huber im Gespräch mit unserer Zeitung. In Sachen interner Kommunikation müsse man wohl nachsteuern, so Huber. Da brauche es aber noch eine Auswertung. Die Zusammenarbeit mit den übrigen Rettungskräften bewertete Huber als gut: "Dafür ist die Baulichtfamilie bekannt: Wenn zusammengehalten werden muss, wird zusammengehalten."

DK



Marco Schneider