Hitzhofen - Technikbestand und Pfeifenwerk sind seit über 100 Jahren weitgehend erhalten, vom frei stehenden Spieltisch blickt man zum barocken Hochaltar mit der Wallfahrtsmadonna: Die Hitzhofener Maerz-Orgel von 1905 hat einen besonderen Denkmalwert.
Für ihre Restaurierung hat die Kirchenverwaltung nun 45000 Euro Förderung erhalten. Monika Grütters, Bundesbeauftragte für Kultur und Medien (BKM), hat für die ehemalige Wallfahrtskirche Mariä Heimsuchung in Hitzhofen nach den Sanierungsmaßnahmen erneut einen Zuschuss gewährt. Reinhard Brandl (CSU), Bundestagsabgeordneter aus der Nachbargemeinde Eitensheim, hat den Förderbescheid an Pfarrer Alois Spies überreicht.
Reinhard Brandl bemerkte, dass in Bayern nur einige wenige Objekte aus dem Denkmalschutz-Sonderprogramm des BKM berücksichtigt wurden. Laut Brandl liegt eine positive Förderzusage nicht nur an dem Denkmalwert des geförderten Objekts alleine, sondern auch an der Präsentation, Dokumentation sowie Abstimmung der Förderrichtlinien und mit dem Bayerischen Amt für Denkmalpflege und dem Staatsministerium in Berlin.
Bei der Orgel in der katholischen Filialkirche und früheren Wallfahrtskirche Mariä Heimsuchung handelt es sich um ein Werk des königlichen Hoforgelbauers Franz Borgias Maerz aus München, Opus 489 aus dem Jahre 1905. Der Erbauer der Orgel schuf über 400 Orgeln - diejenige in Hitzhofen ist ein überdurchschnittlich gut überliefertes Beispiel, das auf exemplarische Weise den spätromantischen Orgelbau in der oberbayerischen Orgellandschaft dokumentiert. Seitdem die Kirche wegen diverser Baumängel für kirchliche Zwecke gesperrt wurde, ist die Orgel nicht mehr in Benutzung. Nun ist die Innensanierung der Kirche bis auf die Restaurierung der Orgel abgeschlossen, sagt Karl Knöferle von der Kirchenverwaltung.
Erst kürzlich hat Monika Grütters sich über die Förderung von Kulturgütern in Deutschland geäußert: "Kulturerbe ist ein unverzichtbares geistiges Lebensmittel. " In einer Pressemitteilung wurde berichtet, dass der Bund 2020 erneut 30 Millionen Euro für das Denkmalschutz-Sonderprogramm (Kulturdenkmäler und historische Orgeln) investiert.
Zur Finanzierung der Restaurierung der Orgel hat sich die Kirchenverwaltung um einen Zuschuss beim Staatsministerium für Kultur und Medien bemüht. Bereits für die Innensanierung wurde die barocke Kirche mit einem Zuschuss von 60000 Euro aus Berlin gefördert.
"Es klang für die Kirchenverwaltung wie ein Posaunenchor von Engeln, als wir am Mittwoch, 6. Mai, aus Berlin die Nachricht erhielten, dass unsere historische Orgel mit einem Zuschuss von 45000 Euro gefördert wird", erzählt Knöferle hocherfreut.
Das Fresko über der Maerz-Orgel zeigt die Verkündigung an Maria. Auch sie empfing eine wichtige und freudige Nachricht, wie nun die Pfarrei.
Zur 300-Jahr-Feier der Gabrieli-Kirche im Jahr 2022 soll die Orgel den Festgottesdienst glanzvoll begleiten. Sicher bedeutet der Zuschuss, dass die Renovierung der Orgel wieder einen Schritt vorankommt. Das Ende der finanziellen Wegstrecke ist aber noch nicht ganz erreicht, da einige Zuschussgeber die Zuschüsse reduziert haben, bedauert die Kirchenverwaltung.
DK
Reinhard Brandl (Mitte) hat den Förderbescheid an Pfarrer Alois Spies (links) und die Kirchenverwaltung mit Johann Wild, Andreas Bauer, Bürgermeister Roland Sammüller, Herbert Herrmann und Karl Knöferle (rechts) übergeben. -Foto: Foto: Templer
