Reichertshofen
23 Parzellen auf 2,5 Hektar

Neues Reichertshofener Baugebiet "Neustockau": Billigungs- und Auslegungsbeschluss getroffen

03.07.2019 | Stand 02.12.2020, 13:36 Uhr
So sieht das neue Baugebiet "Neustockau" aus: Auf Basis dieses Strukturkonzepts wurde der Bebauungsplan erstellt. −Foto: WipflerPlan

Reichertshofen (vov) Das geplante Neubaugebiet "Neustockau" im Reichertshofener Nordwesten macht Fortschritte: Nach der Vorstellung des Vorentwurfs konnte im Gemeinderat am, Dienstagabend einstimmig der Billigungs- und Auslegungsbeschluss getroffen werden.

Die Gemeinde will außerdem im Einheimischenmodell stark verbilligte Plätze anbieten.

Stadtplanerin Judith Flacke vom Pfaffenhofener Büro WipflerPlan erläuterte zunächst den Vorentwurf. Das geplante allgemeine Wohngebiet "Neustockau" liegt in einem topografisch sehr flachen Bereich, was die Bebauung erleichtert. Die Bäume rings um das neue Gebiet bleiben erhalten. Allerdings würde der südwestliche Teil des Gebietes bei einem Jahrhunderthochwasser etwa zehn Zentimeter überschwemmt werden. Um das abzuwenden, muss eine Abflachung am Graben im südwestlichen Bereich erfolgen - so kann das Wasser dort kontrolliert ausufern und neuer Retentionsraum entstehen.

An der niedrigsten Stelle im Norden ist ein großzügiges Regenrückhaltebecken geplant. In das neue Gebiet sind auch öffentliche Grünflächen integriert. Auf Nachfrage von Erwin Strasser (JWU) bestätigte die Planerin, dass auch ein Kinderspielplatz im Südwesten vorgesehen wäre. Von der Bebauung her sind im 2,5 Hektar großen Gebiet 23 Parzellen mit sechs Mehrfamilienhäusern, 15 Einfamilienhäusern und zwei Doppelhäusern untergebracht.

Auf Anregung von Rathauschef Michael Franken (JWU) wird bei den Doppelhausparzellen auch die Bebauung mit Einfamilienhäusern möglich sein. Neu aufgenommen wurde außerdem, dass auch Flachdächer künftig zulässig sind. Ludwig Heigl (FW) fragte nach, ob im Bereich an der stark befahrenen Neuburger Straße auch Lärmschutzwände geplant seien. Dies sei nach ersten Erkundungen nicht erforderlich, so Judith Flacke und Bürgermeister Franken.

Gabi Breitmoser (CSU) erkundigte sich nach der durchschnittlichen Grundstücksgröße für Mehrfamilienhäuser, in denen maximal sechs Wohneinheiten untergebracht werden dürfen. Flacke: "Der Durchschnitt liegt bei rund 1000 Quadratmeter. " Einfamilien- und Doppelhausgrundstücke liegen außerdem zwischen 500 und 600 Quadratmeter Größe. Martin Kiermeier (JWU) regte einen Kreisel an der Kreuzung Richtung Ortsausgang an. Bauamtschef Markus Plöckl antwortet ihm, man habe in dem Bereich die Fläche dafür wahrscheinlich nicht. Die Planerin ergänzte, dies sei in dem Gebiet von der Topografie her "auch nicht so einfach". "Wir schauen uns das nochmal bei der Erschließungsplanung an", so Rathauschef Franken abschließend.

Die Gemeinde hat 40 Prozent der Fläche für Vergaben nach den Richtlinien des Einheimischenmodells erworben. Mit der geplanten Preisgestaltung zeigt der Markt viel Entgegenkommen für die einheimische Wohnbevölkerung: Die Grundstücke sollen zu einem Zielpreis von 225 Euro pro Quadratmeter verkauft werden. Zum Vergleich: Der aktuelle Bodenrichtwert in Reichertshofen liegt bei stolzen 520 Euro pro Quadratmeter.

"Wir wollen der benachteiligten einheimischen Bevölkerung ebenfalls eine Chance geben, Wohneigentum zu erwerben", so Bürgermeister Michael Franken. Der Vorentwurf zum Gebiet "Neustockau" wurde schließlich einstimmig gebilligt. Auch der Billigungs- und Auslegungsbeschluss konnte einstimmig getroffen werden.