Oberdolling
125 Jahre Pfarrkirche St. Georg Oberdolling

„Mitte unseres christlichen Lebens“ – Jubiläumsfest mit Weihbischof Josef Graf

11.05.2022 | Stand 23.09.2023, 1:28 Uhr

Weihbischof Josef Graf (Mitte) predigte beim Pontifikalgottesdienst zum Weihejubiläum der n Kirche St. Georg. Foto: Krammer

Von Lena Krammer

Oberdolling – Festliche Bänder, Fahnen und Kränze schmücken die Häuser auf dem Weg zum Gotteshaus. Abordnungen der Feuerwehr und hiesiger Vereine stehen bereit, um den Weihbischof gebührend in Empfang zu nehmen. Und auch Burschen und Mädels der Schambachtaler Blaskapelle spielen auf, als Josef Graf aus Regensburg im Ort Oberdolling eintrifft.

Zum Abschluss der umfangreichen Renovierungs- und Sanierungsarbeiten der Kirche St. Georg in Oberdolling feierte die Gemeinde am Sonntag das 125-jährige Bestehen der Pfarrkirche mit Weihbischof Josef Graf als Ehrengast.

Mit der prächtigen Kirche im Hintergrund als Kulisse wird der Weihbischof herzlich am Pfarrhof begrüßt. Nach einigen freundlichen Gesprächen beginnt das Festprogramm mit dem Kirchenzug. Das Kreuz an der Spitze führt die Vereine, Gäste und geistlichen Persönlichkeiten zu festlicher Blasmusik vor die Pforten der Kirche. Andächtig zieht die Gesellschaft zu den bereits anwesenden Gläubigen zum feierlichen Pontifikalgottesdienst ein.

Die Oberdollinger Kommunionkinder in ihren weißen Gewändern heißen den hohen Besuch mit einem freundlichen Sprüchlein willkommen und überreichen dem Weihbischof Blumen. Pfarrgemeinderat Johann Achhammer richtet Grußworte an alle Versammelten und spricht seinen Dank an alle Mitwirkenden dieses Festes aus. Darunter besonders dem Männer- und Frauenchor Oberdolling und dem Kinderchor Flotte Tönchen, die den Gottesdienst musikalisch gestalten. Pfarradministrator Franz Weber freut sich über die Möglichkeit der Konzelebration mit Weihbischof Graf und hebt den freudigen Anlass für die Pfarrei hervor. Auch Pfarrer Michael Saller findet trotz seines anhaltend schlechten Gesundheitszustands sehr kreativ einen Weg, ergreifende Worte per Audio-Datei an seine Pfarrgemeinde zu richten.

Weihbischof Josef Graf spricht bewegende Worte in seiner Predigt: „Bei einem Kirchweihfest geht unser Feiern und Gedenken vom steinernen Kirchengebäude weiter zum Begreifen der inneren Wirklichkeit der Kirche. Es geht auch um den geistigen Bau der Kirche, nicht aus Steinen, sondern aus lebendigen Steinen, also aus Menschen.“ In der heutigen Welt, in der die Kirche immer bedeutungsloser werde, sei es wichtig, sich den Glauben zu bewahren, so der Weihbischof.

Nach der heiligen Messe marschieren die geladenen Gäste zusammen mit den Geistlichkeiten im Festzug zur Vereinsgaststätte d’Roßschwemm zum Mittagessen. Der Saal füllt sich schnell mit der Gesellschaft und nach einem gemeinsamen Gebet lassen sich alle das Festmahl schmecken. Bürgermeister Josef Lohr nutzt die Gelegenheit, um Grußworte an seine Gemeinde als auch an den Weihbischof zu richten: „Heute vor genau 125 Jahren, am 8. Mai 1897, wurde unsere Kirche St. Georg erbaut und prägt seither nicht nur die Mitte unserer Ortschaft, sondern auch die Mitte unserer dörflichen Gemeinschaft.“ Viele wurden in dieser Kirche getauft oder gefirmt, viele haben dort die Erstkommunion empfangen und viele haben sich dort das Ja-Wort gegeben, so Lohr weiter. „Unsere Kirche ist die Mitte unseres christlichen Lebens.“

Die zuständige Architektin Melanie Scheugenpflug berichtete über die umfangreichen Sanierungsarbeiten. Die Ursprünge der Kirche reichen bis ins 13. Jahrhundert zurück und wurde später von Johann Baptist Schott im Stil der Neuromantik sehr aufwendig und bunt ausgestaltet. „125 Jahre später würde er aber seine Kirche wohl nicht mehr wiedererkennen. So wie Sie Ihre Kirche kennen, präsentiert sich St. Georg nun seit sechzig Jahren.“, so Scheugenpflug.

Über die Pfarrgeschichte sowie die Ortsgeschichte und Kunstgeschichte rund um Oberdolling kann man im Werk von Professor Wolfgang Vogl einige spannende Fakten nachlesen, die eigens für das Jubiläum angefertigt wurde und bald käuflich erworben werden kann.

DK