Bereicherung für Reichertshofen
100-jähriges Bestehen des katholischen Frauenbundes Reichertshofen mit großem Fest gefeiert

27.09.2022 | Stand 22.09.2023, 5:13 Uhr

Treue Mitglieder: seit 55 Jahre beim Reichertshofener Frauenbund dabei. Fotos: Vogl

Ein besonderes Jubiläum feierte der katholische Frauenbund Reichertshofen (KDFB) am Samstag: Bereits seit 100 Jahren bereichern die Frauen die Pfarrgemeinde und den Markt Reichertshofen durch soziales Engagement und gesellige Veranstaltungen.

Das Jubiläum wurde mit einem Gottesdienst in Reichertshofen, einem Festumzug durch den Markt und einem offiziellen Teil mit Mittagessen, Ehrungen und Grußworten im Schützenheim gefeiert.

Die Ursprünge des Katholischen Frauenbundes Reichertshofen reichen noch weiter zurück als bis zur eigentlichen Gründung. Die gut erhaltene Fahne „Christlicher Mütterverein 1918“ wurde auch beim Umzug zum 100-jährigen Bestehen getragen. Ende 1922 wurde der Christliche Mütterverein laut der Chronik des Katholischen Frauenbundes Reichertshofen dann in den Frauenbund eingegliedert.

Die große Feier begann mit dem Gottesdienst in St. Margaretha in Reichertshofen, zelebriert von Pfarrer Michael Schwertfirm. In seiner Festpredigt erinnerte Pfarrer Leander Mikschl vor allem an die Anfänge und Herausforderungen zum Ende des Ersten Weltkrieges.

166 Frauen sind aktuell Mitglied

Danach ging es im feierlichen Umzug durch Reichertshofen. Zahlreiche Passanten verfolgten den Marsch, der mit zünftigen Klängen von den Reichertshofener Musikanten angeführt wurde. Auf die lange Geschichte des Frauenbundes und auf seine Anfänge in Reichertshofen blickte die Erste Vorsitzende Rita Wallner bei ihrer Festansprache zurück. Wallner wurde von den Frauen für ihr großes Engagement und ihren Einsatz gesondert geehrt. 166 Frauen zählen aktuell zum Reichertshofener Frauenbund. Das jüngste Mitglied ist 39 Jahre alt, das älteste kommt auf 94 Jahre.

Seit 100 Jahren bereichert der Frauenbund das religiöse Leben in der Pfarrgemeinde und in Reichertshofen: Die Frauen helfen bei Pfarrfesten, gestalten den Weltgebetstag der Frauen und die Rosenkranzgebete in der Marienkapelle. Sie führen Betstunden durch, helfen beim Blumenschmuck in der Kirche. Die Frauen bieten auch einen Krankenhausbesuchsdienst an, übernehmen die Betreuung der monatlichen Seniorennachmittage und die Organisation verschiedener Tagesausflüge. Alljährlicher Höhepunkt ist natürlich der Weiberball im Fasching.

Besonders engagiert ist der Frauenbund auch in der Missionsarbeit. Über 100000 Euro wurden über die Jahre durch Losstände, Bastelarbeiten und Kuchen für die Afrikamission von Pater Peter Laschan erzielt. Triebfeder der Missionsarbeit ist das Ehrenmitglied Wally Scholz, die schon seit 59 Jahren Mitglied ist. Aber auch vor Ort engagieren sich die Frauen: Sie stifteten in der neuen Reichertshofener Aussegnungshalle das Kreuz, den Ambo und Kerzenleuchter. „Der katholische Frauenbund hat eine sehr große Bedeutung in unserer Gemeinde“, unterstrich auch Bürgermeister Michael Franken (JWU) bei seinen Grußworten. „Wie wertvoll so ein Verein ist, hat man besonders während der vergangenen zwei Jahre gemerkt, als man keine Möglichkeit hatte, zusammenzukommen.“

„Durch Mitgestaltung kann etwas bewirkt werden“

Die Diözesanvorsitzende Monika Knauer lobte: „Dieses Jubiläum konnte nur gefeiert werden, weil sich so viele Frauen über die Jahre hinweg tatkräftig eingebracht haben. Sie alle haben gezeigt, dass durch Mitgestalten etwas bewirkt werden kann.“ Die KDFB-Bezirksleiterin Annemarie Hille erinnerte in ihrer Ansprache an den Leitsatz der KDFB-Gründerin Ellen Ammann: „Nichts Außergewöhnliches, aber das Gewöhnliche außergewöhnlich gut.“ Sie dankte für die wertvolle Arbeit, die der Frauenbund über 100 Jahre geleistet hatte.

Selbstverständlich stand die Ehrung langjähriger Mitglieder auf der Agenda. Ernannt zum Ehrenmitglied wurden Inge Schweigard und Hilde Liebhardt. Schweigard ist seit über 50 Jahren dabei und war lange Zeit im Vorstand aktiv. Vielen ist sie außerdem durch ihre Nikolaus-Auftritte in bester Erinnerung. Liebhardt ist die Vorgängerin von Rita Wallner als Erste Vorsitzende gewesen, die den Verein engagiert und mit Einsatz geleitet hatte.

Nach einem humorvollen Auftritt von Josef Reichart und Christiane Schönauer als Moritatensänger klang die Jubiläumsfeier mit einem gemütlichen Beisammensein mit Kaffee und Kuchen aus. Tatkräftige Unterstützung boten vom Schützenverein „Die Büchsenschützen zu Reichertshofen“, die sich auch um die Bewirtung gekümmert haben.

DK