Zum Bericht "Bürgerentscheid unter 'verschärften Realitäten'", HK vom 17. April 2020:Aus den Abstimmungsunterlagen ist zu entnehmen, dass die Bürgerinitiative "Für Fortschritt und Entwicklung in Allersberg" (Bürgerbegehren 1) ein "Sondergebiet" fordert.
Warum wird nicht offen kommuniziert, dass die Bürgerinitiative die Entwicklung eines "Sondergebietes für Logistik" mit enormem Verkehrsaufkommen unterstützt, wie es dem Zeitungsbericht zu entnehmen ist?
Entscheiden die Bürger und Bürgerinnen sich für ein Sondergebiet Logistik und damit für riesige Logistikunternehmen, wie es diese Bürgerinitiative offensichtlich will (Bürgerbegehren 1), oder für ein nachhaltiges und erweiterungsfähiges Gewerbegebiet mit innovativen mittelständischen Unternehmen, wie es die Bürgerinitiative "Lebenswertes Allersberg" (Ja zu einem chancenreichen und gewinnbringenden Gewerbegebiet, Bürgerbegehren 2) fordert? Wollen wir Arbeitsplätze überwiegend im Billiglohnsektor (Begehren 1) oder Arbeitsplätze mit Ausbildungsangeboten, Aufstiegsmöglichkeiten und Zukunftsperspektiven (Begehren 2)? Wollen wir eine weitere Gefährdung der Natur und Umwelt (Begehren 1) oder entscheiden wir uns für einen verantwortlichen Umgang mit unseren Lebensgrundlagen (Begehren 2)?
Es muss uns klar sein, dass eine sehr folgenreiche Entscheidung getroffen wird mit einschneidenden Auswirkungen auf uns und unsere Nachkommen. Aber gerade in Zeiten wie jetzt muss man innehalten und hinterfragen, ob das "weiter so wie bisher" mit immer weniger Flächen für unsere Flora und Fauna nicht zur nächsten, noch größeren Katastrophe führt. Unsere Umwelt zeigt uns inzwischen nicht nur mit Extremwetterlagen, dass es Zeit zum Umdenken und Ändern unseres gesamten Verhaltens ist.
Mein Appell an alle Bürger und Bürgerinnen in Allersberg: Vertrauen Sie keinen Parolen, informieren Sie sich sehr genau und umfassend über Motivation, Inhalte und Ziele beider Bürgerbegehren, um verantwortlich wählen zu können. "
Ekkehard Wagner
Allersberg
