Lasst doch bitte alles beim Alten!

12.12.2017 | Stand 02.12.2020, 17:05 Uhr

Zum Bericht "Entscheidung statt Brunnen verschoben" (HK vom Wochenende, 9./10. Dezember 2017):

Als Bewohner der Gredinger Altstadt appelliere ich an den Bürgermeister und die Stadträte: Lasst doch bitte alles beim Alten! Warum wird hier ohne Not für ein Projekt, mit dem der überwiegende Teil der Stadtbewohner nicht einverstanden ist, in den Verkehr eingegriffen?

Die bisherige Straßenführung mit dem gegabelten Verlauf um den Stadtbrunnen hat doch in den letzten Jahrzehnten auch mit einem hohen Verkehrsaufkommen sehr gut funktioniert. Dass der Stadtbrunnen wie eine Insel wirkt und dadurch die Verweilqualität gemindert sein soll, dürfte die Mehrheit der Bürger kaum interessieren. Wozu brauchen wir einen neuen Platz, der wie eine Miniatur großstädtischer Vorbilder wirkt und auf dem nicht einmal der kleine Wochenmarkt genügend Platz findet? Wir brauchen in der Altstadt keine neue Verweilmöglichkeit und neutrale Sitzplätze für Besucher, diese finden sich zuhauf in den umliegenden Gaststätten, Cafés und auf öffentlichen Flächen. Wir benötigen vielmehr Kurzzeitparkplätze für Einkäufe in den Geschäften der Altstadt und einen funktionierenden Verkehrsfluss, der aber nun durch die Straßensperre vor dem Museum stark beeinträchtigt und verengt wird.

Die von Stadtratsmitglied Josef Dintner beschriebene "Blechlawine" nach dem Eichstätter Tor findet nun ihre Fortsetzung auch um den Stadtbrunnen. Ist das die von Bürgermeister Manfred Preischl gewollte "maximale Flexibilität"? Zudem wird sich das Stadtinnere nicht durch Straßensperrungen sowie Schaffung und Hervorhebung von Nischenplätzen beleben lassen; und wer glaubt, dass sich das Parkproblem in der Altstadt durch eine Vermehrung der Parkplätze am Altstadtparkplatz reduzieren lässt, hängt einem schönen Traum nach.

Der Herr Bürgermeister und die Damen und Herren des Stadtrats sollten sich um die wirklich drängenden Probleme der Stadt kümmern und sich nicht mit Spiegelfechtereien um städtebauliche und verkehrsplanerische Prestigeprojekte verausgaben.

Georg Butz

Greding