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Eingeschränkter Sommerspaß

Anordnung des Rother Gesundheitsamts zwingt den Bademeister zur Zwangsschließung

29.12.2017 | Stand 02.12.2020, 17:01 Uhr

Die Allersberger sorgen sich um den Erhalt ihres Freibads: Auf dem Sprungturm und rund um das Becken versammeln sich am letzten Badetag im September viele Menschen, um sich für die Sanierung einzusetzen. - Foto: Mücke

In der schönsten Zeit des Jahres beginnt der große Ärger. Vor verschlossenen Türen stehen am letzten Maisonntag viele Menschen, die bei Hitze und strahlendem Sonnenschein das Allersberger Freibad besuchen wollen. Allen, die nach 15 Uhr kommen, bleibt das Vergnügen verwehrt.

Denn Bademeister Ludger Harbke hat eine Anordnung des Rother Gesundheitsamts umzusetzen. Weil die alte Technik im Allersberger Freibad aus dem Jahr 1966 nicht mehr in der Lage dazu ist, auch an besucherstarken Tagen eine gute Wasserqualität sicherzustellen, dürfen täglich nur noch 1500 Gäste ins Bad.

Schnell formiert sich nach der ersten Zwangsschließung die Gruppe der Allersberger Freibadfreunde, die Bürgermeister Bernhard Böckeler nur drei Wochen später eine Liste mit über 4000 Unterschriften für den Erhalt des Freibads übergibt. In der Marktratssitzung am selben Abend wird das ganze Dilemma deutlich: Neben der maroden Technik gibt es auch noch einen täglichen Wasserverlust von rund 130 000 Litern. An einem größeren Umbau des Freibads führt deshalb kein Weg vorbei.

Nur wenige Tage später folgt die nächste Hiobsbotschaft: Der Sprungturm - die große Attraktion des Allersberger Freibads - und das Springerbecken werden zeitweise gesperrt. Der Grund ist ein neuer Bescheid aus dem Gesundheitsamt. Wegen der alten Pumpanlage passt der Chlorgehalt im Springerbecken vor allem an heißen Tagen nicht mehr. Bademeister Harbke muss inzwischen stündlich die Wasserqualität überprüfen.

Für den neuen Bürgermeister Daniel Horndasch ist das Freibad eines der drängendsten Themen nach der Amtsübernahme. Bereits bis Ende November hat die Marktgemeinde dem Gesundheitsamt einen Plan vorzulegen, um zunächst einmal den Betrieb für 2018 sicherzustellen. Für die gesamte Sanierung werden neue Untersuchungen in Auftrag gegeben.

Während die Allersberger erst am Anfang ihrer Freibadsanierung stehen, ist das Heidecker Freibad bereits eine Großbaustelle. Gleich nach dem letzten Badetag am letzten Augustsonntag beginnt der Abriss. Läuft alles nach Plan, wird die Komplettsanierung bis Ende Mai oder Anfang Juni 2018 abgeschlossen - pünktlich zur neuen Saison.