Militärdekan kehrt in Heimatregion zurück

30.12.2018 | Stand 02.12.2020, 14:56 Uhr
Als Seelsorger kümmert sich Alfons Hutter um die Militärpfarrer in ganz Deutschland. So bleibt für hiesige Gläubige wenig Zeit. −Foto: Foto: Luff

Die katholischen Gläubigen in Thalmässing erleben in diesem Jahr ein Auf und Ab der Gefühle: Nachdem Kaplan Markus Müller im September 2017 den Pfarrverband Heideck-Laibstadt-Liebenstadt-Thalmässing verlassen hat, wird Ende Februar bekannt, dass die zweite Kaplansstelle komplett gestrichen wird - ins Thalmässinger Pfarrhaus ziehe kein Geistlicher mehr ein.

Eine Abordnung der Gemeinde St. Peter und Paul spricht jedoch in Eichstätt vor und wirbt darum, einem Ruhestandspfarrer die Wohnung schmackhaft zu machen. Mit Erfolg: Im Juli kündigt der Militärdekan Alfons Hutter - ein gebürtiger Wendelsteiner, der bis dahin in Fürstenfeldbruck stationiert ist - an, dass er zum Jahresende in die Marktgemeinde ziehen wolle.

Ende November bezieht Hutter das Pfarrhaus tatsächlich, betont jedoch, dass er nicht der neue Pfarrer von Thalmässing sein werde. Denn er arbeitet zu drei Vierteln für das Militärbischofsamt, kümmert sich um die Seelsorge der immer zahlreicher werdenden Militärpfarrer in ganz Deutschland. Die Stelle ist neu geschaffen worden, Hutter muss erst die Strukturen für die neue Aufgabe erarbeiten, wird dafür viel unterwegs sein. Die restlichen 25 Prozent seiner Arbeitszeit will er in den gesamten Pfarrverband investieren - in Absprache mit dem zuständigen Heidecker Stadtpfarrer Josef Schierl.

Mit der als innovativ geltenden Pfarrgemeinde in Thalmässing erwartet Pfarrer Hutter keine Probleme, er sei offen für ungewohnte Formen des Gottesdienstes, sagt er. Neuland sei das nicht für ihn, im Gegenteil: In Afghanistan hätten ihm einmal zwei Bierkästen als Altar gedient, in einer Bergregion sei es ein Brett gewesen, das über zwei Rucksäcke gelegt war.