RekordSommer
Hitze mit Schattenseiten

Hohe Temperaturen und anhaltende Trockenheit sorgen auch im Landkreis für Probleme

30.12.2018 | Stand 02.12.2020, 14:56 Uhr
Vom abgesenkten Wasserstand am Rothsee lassen sich die Badegäste nicht beirren. Wegen der Trockenheit werden Anfang August rund sieben Kubikmeter Wasser pro Sekunde abgeleitet. −Foto: Foto: Münch

Heiß ist dieser Sommer, ungewöhnlich lang und teilweise nur schwer erträglich.

Viele genießen das gute Wetter im Freibad oder am See. Doch die anhaltende Hitze hat auch ihre Nachteile - die Natur leidet und das Fränkische Seenland als bayerisches Überleitungssystem ist gefordert wie nie.

Der ausbleibende Regen und die hohen Temperaturen machen dem Wald zu schaffen, neu gepflanzte Bäume verdorren. Die Getreideernte beginnt so früh wie nie, wobei der Kornertrag teils 30 bis 50 Prozent geringer als in einem durchschnittlichen Jahr ausfällt. Auch der Mais kämpft mit der Trockenheit, obwohl er mit den minimalen Niederschlagsmengen gut zurechtkommt. Einzig Borkenkäfer, Buchdrucker und Kupferstecher freuen sich über die warme Witterung. Die Ungeziefer können sich besonders schnell vermehren und wachsen.

Die fränkischen Flüsse schreien nach wochenlanger Hitze nach Wasser. Anfang Juni muss zunächst der Rothsee, der ein Teil des Überleitungssystems von Süd- nach Nordbayern ist, Abhilfe schaffen. Dessen Kapazitäten sind jedoch nach zwei Wochen ausgeschöpft, der Wasserspiegel mittlerweile um fast drei Meter abgesenkt. Deshalb muss der Brombachsee als Wasserspender einspringen. Elf Kubikmeter Wasser - das entspricht dem Inhalt von 73 Badewannen - werden pro Sekunde abgegeben. Bis Ende August sind bereits 34 Millionen Kubikmeter übergeleitet worden - eine rekordverdächtige Menge.

Während die Wasserqualität am Großen Brombachsee durchweg stabil ist, hat der Kleine Brombachsee immer wieder mit Blaualgen zu kämpfen, weshalb zum wiederholten Mal eine Badewarnung ausgesprochen wird. Am Großen Rothsee ist der Badespaß wegen des sinkenden Wasserstandes nur begrenzt möglich - der Verkauf von Angelkarten wird eingestellt und beim Tretbootverleih kommt es zu Einschränkungen.

Auch in anderen Bereichen sind die Auswirkungen des Rekordsommers deutlich zu spüren. In der Py-raser Brauerei kommt es immer wieder zu Leergut-Engpässen, die sich wiederum auf die Abfüllplanung auswirken. Zudem ordnet die Hilpoltsteiner Friedhofsverwaltung wegen der steigenden Brandgefahr an, dass auf den Friedhöfen Hilpoltstein, Hofstetten, Meckenhausen, Jahrsdorf und Zell keine Kerzen oder Grablichter angezündet werden dürfen.