950 Jahre ALFERSHAUSEN, EYSÖLDEN UND OBERMÄSSING
Geburtstag dreimal anders

Dörfer feiern erste urkundliche Erwähnung mit ganz unterschiedlichen Veranstaltungen

30.12.2018 | Stand 02.12.2020, 14:56 Uhr
Applaus, Applaus für den farbenprächtigen Zug zum Ortsjubiläum in Obermässing. Auch an die Erstürmung der Burg auf dem Hofberg durch den Mässinger Haufen im Bauernaufstand wird erinnert. −Foto: Foto: Leykamm

Das Original ist zwar verloren gegangen, eine beglaubigte Abschrift beweist es aber schwarz auf weiß: Alfershausen, Eysölden und Obermässing sind vor 950 Jahren zum ersten Mal urkundlich erwähnt worden.

Und zwar im gleichen Schreiben. Am 2. April 1068 sind die drei Dörfer in den Besitz des Eichstätter Bischofs Gundekar II. (1019 bis 1075) übergegangen. Der hatte zuvor um Schenkungen gebeten, um damit seine Begräbnisstätte zu finanzieren. Die Schenkungen bekam er in rauen Mengen, darunter auch die drei Dörfer. Die feiern den Nachweis, dass sie schon älter sind als 950 Jahre, in diesem Jahr ausgiebig. Jedes Dorf auf seine spezielle Art.

Eysölden hat sich den Tag der Urkundenausstellung für sein großes Fest ausgesucht. Am 2. April, dem Ostermontag, wird mit vielen Aktionen der Geburtstag gefeiert. Mit Böllerschüssen und viel Musik beginnt der Tag am Galgenbaum, zu dem sich ein langer Pilgerzug mit rund 300 Teilnehmern auf den Weg macht. Diesen Startschuss für den Jubiläumstag feiern auch die Alfershausener mit.

In Eysölden wird dann den ganzen Tag gefeiert, mit Ausstellungen, Führungen zu geschichtlich interessanten Stätten und einem Handwerkermarkt im Schlosshof. Der Ostermontag bleibt der wichtigste Tag im Jubiläumsjahr, auch wenn das Jubiläum noch für einige andere Veranstaltungen wie zum Beispiel die Feier zum 90-jährigen Bestehen der Feldgeschworenenvereinigung, zum 120-jährigen Bestehen des Männergesangvereins oder zur 50. Kerwa die verbindende Klammer bildet.

Während sich Eysölden an seinem Geburtstag vor allem auf seine Geschichte besinnt, feiert Alfershausen am 1. Mai mit einem Tag des offenen Dorfes. Dabei zeigen Vereine, Organisationen und Gewerbe die lebendige Gegenwart dieses Ortes. Vor allem in die Foto- und Flurkartenausstellung investieren die Organisatoren viel Zeit und Arbeit. Ins Jubiläumsjahr startet der Ort mit einem Neujahrsempfang.

Obermässing lässt es am zweiten Wochenende im Juni richtig krachen. Los geht es bereits am Freitag mit einer umfangreichen Fotoausstellung, der Vorstellung einer eigenen Hymne für das Dorf und einem Festabend. Auch zahlreiche ehemalige Obermässinger folgen der Einladung zum Jubiläumsfest und nehmen dafür sogar eine Anreise bis aus Amerika in Kauf.

Der Höhepunkt des Wochenendes ist zweifellos der große historische Festzug, der die reiche Geschichte des Dorfes zum Thema hat. Da wird an den Fürstbischof Wilhelm von Reichenau erinnert, der einst das Schloss am Hofberg zur Sommerresidenz ausbauen ließ, und an die Erstürmung der Burg auf dem Hofberg durch den Mässinger Haufen. Aber auch die vergangenen Jahrzehnte werden im Zug wieder lebendig mit Szenen aus dem Alltagsleben und der Arbeit der Bauern. Mit aufwendig gestalteten Wagen und bunten Kostümen entsteht ein farbenprächtiges Kaleidoskop mit Bildern aus 950 Jahren Geschichte.