Freystadt
Zusammenspiel von Koffein und Alkohol

Stefan Leonhardsberger und Stephan Zinner gastieren vor vollbesetzten Rängen im im Spitalstadl

22.04.2019 | Stand 02.12.2020, 14:09 Uhr
Kaffeehaus-Philosophie betreiben Stefan Leonhardsberger und Stephan Zinner in Freystadt. −Foto: haz

Freystadt (haz) Es gibt wohl kaum jemanden, der nicht schon mal "einen sitzen hatte", und danach versucht hat, diesen nicht unbedingt ausladenden Alkoholexzess mit einer Tasse Kaffee wieder auszubügeln. Vielleicht ein Grund dafür, dass die zahlreichen Besucher im Freysädter Spitalstadl die Themenkombination "Kaffee & Bier" so attraktiv gefunden haben.

Sichtlich genießen die Gäste diese heitere musikalische Lesung, die ihnen Stefan Leonhardsberger - ein Kabarettist aus dem oberösterreichischen Freistadt - und Stephan Zinner, Kabarettist aus München, bieten. Beide kennt man: Leonhardsberger war schon einmal auf der Kleinkunstbühne im Spitalstadl mit seinem Soloauftritt "Da Billi Jean is net mei Bua" zu Gast. Und Zinner ist einem breiten Publikum als Metzger Simmerl in den Eberhofer-Krimis oder vom Bieranstich auf dem Münchener Nockherberg bekannt, wo er beim Singspiel den Ministerpräsidenten Markus Söder parodiert.

Zunächst wird der Wiener Kaffeehausgast beschrieben: "Er ist ein Mensch, der Zeit hat, über das nachzudenken, was die anderen da draußen nicht erleben." Dann kommt der Rausch: "Was dem Eskimo sein Schmu ist, ist dem Österreicher sein Rausch." Es kommt die Geschichte "Der verlogene Heurige" und die inhaltliche Folgerung: "Man muss sich mit Alkohol imprägnieren", dann geht's mit der passenden Musik "Jetzt trink ma noch a Flascherl Wein" leichter, weiterzumachen.

Ein paar Erlebnisse geben beide zum Besten, wie vom Wirt in Tirol, der festgestellt hat: "Ja gehn's, sie san ja bsoffen" oder eine "alkoholvertuschende" Begebenheit an der deutsch-österreichischen Grenze. "Wissen's scho, wenn ma an Bergkas dabei hat, entwickelt der einen Eigenduft, wenn er Temperatur bekommt." Sie streifen wieder den Kaffee und lästern über den Modeberuf des "Barristen". Auch über diffizile Themen "Tod und Ableben" machen sie sich so ihre Gedanken und stellen fest: "Jeder mecht halt, dass was von eam bleibt, wenn er nacha nemma da is." Und so nudeln sie sich vom Hundertsten ins Tausendste und nehmen ihre Gäste mit, bringen sie zum Schmunzeln, Zustimmen, Lachen, Klatschen oder Nachdenken.