Bad Windsheim
Zinnesrausch im Museum

08.05.2019 | Stand 02.12.2020, 14:01 Uhr

Bad Windsheim (HK) Seit drei Jahren wird im Fränkischen Freilandmuseum des Bezirks Mittelfranken in Bad Windsheim das Thema "Zinn" gründlich unter die Lupe genommen.

Die wissenschaftliche Volontärin Sabine Tiedtke widmet sich dem Forschungsprojekt und hat den kompletten Sammlungsbestand mit besonderem Augenmerk auf den Fränkischen Raum untersucht.

Die Ergebnisse werden in einem rund 350 Seiten umfassenden, reich bebilderten Katalog vorgestellt, der parallel zur Ausstellung erscheint. Bis 18. Mai gibt eine Ausstellung Einblick in die Sammlung des Museums, die sich aus Objekten unterschiedlicher Epochen zusammensetzt. Das älteste Stück ist ein Teller, der Anfang des 17. Jahrhunderts in Salzburg gefertigt wurde, wobei der Großteil der Sammlung aus fränkischem Gebrauchsgeschirr besteht.

Die Ausstellung stellt zunächst den Werkstoff Zinn und das Handwerk der Zinngießer vor. Sie widmet sich den verschiedenen Arten der Zinnverarbeitung und der Produktionspraxis unterschiedlicher Hersteller. Schließlich wird Zinn auch in einen historischen Kontext gestellt. Während Zinngegenstände heute kaum noch nachgefragt sind, gab es in den 1960er- bis in die 1990er-Jahre einen regelrechten Boom, denn Zinn konnte industriell gefertigt plötzlich in großen Stückzahlen hergestellt werden.