Hilpoltstein
Zarte Klänge zwischen edlen Rosen und alten Mauern

Zahlreiche Besucher kommen bei fabelhaftem Wetter zur Sommerserenade am Hilpoltsteiner Haus des Gastes

19.08.2018 | Stand 02.12.2020, 15:51 Uhr
Die Sommerserenade lockt zahlreiche Zuhörer in den Rosengarten. −Foto: Foto: Klier

Hilpoltstein (HK) An einem warmen Sommerabend inmitten duftender Rosenbeete zu sitzen und dabei im Anblick einer Burgruine stimmungsvoller Musik zu lauschen, hat schon etwas für sich. Dieses sensorisch-musikalische Vergnügen konnte man auf Einladung des Landkreises Roth am Samstagabend im Rosengarten neben dem Hilpoltsteiner Haus des Gastes in Hilpoltstein genießen. Der Eintritt war frei, es wurde nur um eine kleine Spende gebeten. Sie kommt der Aktion "Jeder Bürger ein Euro" von Landrat Herbert Eckstein zugute.

Die Blech-Kombo "Gänsbach Blousn" begann zunächst im weiten Rund vor dem Haus des Gastes mit einem flotten Zigeunermarsch, dem sofort ein Opern-Ländler und im weiteren Melodien aus der Operette "Die Csárdásfürstin" folgten.

Dann kündigte Gerhard Stark, der Leiter der Kombo, die Titelmelodie aus dem gleichnamigen Film "Hello, Dolly!" an. Das kam nicht von ungefähr, denn es war ein kleines Dankeschön an Doris Völkl vom Landratsamt Roth, die von ihren Freunden gern Dolly genannt wird. Sie hatte die Organisation dieser Sommerserenade übernommen.

Immer mehr Besucher fanden im Laufe des Abends den Weg zum Rosengarten hinauf. Fast alle hatten in weiser Voraussicht Klappstühle, Decken und sogar Sonnenschirme dabei. Etliche brachten zudem etwas Picknickproviant mit und machten es sich damit auf dem Rasen bequem. Das war auch der richtige Ort, denn die weiteren Vorführungen des Abends waren inmitten der Rosenbeete zu hören.

Ein Hauch von Open-Air-Klassik breitete sich unterhalb der Burg aus. Dazu trug das Gitarrenduo Bodo & Pino Bossanova aus Obereichstätt bei. Ganz still wurde es, als ihre dezenten Gitarrenklänge den Rosengarten erfüllten. Sie spielten nicht nur ganz ohne Elektronik, sondern hatten die meisten Titel auch selbst geschrieben, die sich teilweise an spanischen Flamenco-Vorbildern orientierten. Es war damit eine Musik zum Träumen.

Die irische Hakenharfe hat es der Hilpoltsteinerin Theresia Haußner angetan. Dieses diatonische Instrument besitzt unterhalb der Stimmwirbel Haken, die einen schnellen Wechsel der Tonart erlauben. Die Harfenistin zeigte in beeindruckender Weise, wie das funktioniert. Harfenklänge, wunderbare Rosen und die alten Mauern: Ein perfektes Ensemble. Traditionelle irische Weisen und Filmmelodien wie "Zwei ziemlich beste Freunde", "Twilight" und die elegische Weise "River flows in your heart" wechselten sich bei Theresia Haußner ab.

Die Sängerin Andrea Häupler ist sicherlich vielen noch von der Musikschulband "Jagman Connection" her bekannt. Diesmal hatte sie Michael Hobauer (E-Piano) und Markus Falk (Gitarre) mitgebracht. Zu dritt erfreuten sie die Zuhörer mit einem abwechslungsreichen Programm und Balladen wie "Weil i di mag", "Love is a flower", "Ein Hoch auf uns" und "Perfect".

Zur gefühlvollen, warmen Stimme von Andrea Häupler gesellte sich die kräftige Stimme von Michael Hobauer, der das Programm mitunter humorvoll auflockerte. Seine Erklärung für eine kurze Absprache der Musiker untereinander: "Es ist immer gut, wenn man die gleiche Tonart spielt." Ein wenig Stimmung wie bei "Lieder auf Kloster Banz" kam auf und das Publikum forderte gleich eine Zugabe. Die gab es mit Leonard Cohens "Hallelujah". Bewundernswerterweise hatte Andrea Häuplers Stimme dabei einen angenehmeren Klang als das Original.

Der beschwingte Abschluss des romantischen Abends blieb dem Trio "Swing Guitars" vorbehalten. Mit den beiden Akustikgitarren von Roland Schrüfer (Thalmässing) und Ferry Baierl (Furth im Wald), sowie dem Kontrabass von Reinhold Grassl (ebenfalls aus Furth im Wald) produzierten sie einen Sound, der traditionellen Zigeunerswing und Jazzelemente in sich vereinte - der legendäre Django Reinhardt ließ grüßen. Und es bewahrheitete sich, was bereits über die Musiker geschrieben wurde: "Die Drei leben diese Musik und erlauben es keinem Fuß, unbewippt zu bleiben." Das konnte jeder der zahlreichen Zuhörer im Rosengarten durchaus bestätigen.