Freystadt
Wie sich 300 Tonnen Klärschlamm pro Jahr sparen lassen

Abwassermeister Hans Weihrich erklärt den Freystädter Stadtratsmitgliedern die neue Solartrocknungsanlage

18.05.2018 | Stand 02.12.2020, 16:23 Uhr
In der neuen Solartrocknungsanlage wird der Klärschlamm aus den verschiedenen Freystädter Kläranlagen zu Granulat verarbeitet, wie Abwassermeister Hans Weihrich zeigt. −Foto: Foto: haz

Freystadt (haz) Die neue Solartrocknungsanlage auf dem Gelände der Freystädter Kläranlage ist in Betrieb.

Bereits seit sechs Wochen wird hier der Klärschlamm aus den Kläranlagen Freystadt, Forchheim, Möning und Schmellnricht zu Granulat verarbeitet. Vor der jüngsten Stadtratssitzung ließen sich die Ratsmitglieder von Abwassermeister Hans Weihrich über die Funktionsweise dieser Anlage informieren.

"Jährlich haben wir bisher 450 Tonnen Schlamm produziert, die in einem zweijährigen Turnus in eine spezielle Verbrennungsanlage abtransportiert werden mussten", erklärte Weihrich. Mit der neuen Anlage könne das Volumen des Materials um zwei Drittel verringert werden. Aus den verbleibenden Feststoffen entsteht ein Granulat, das ein Kohleheizkraftwerkbetreiber abnimmt und in seiner Anlage verbrennt. Der Klärschlamm wird aus dem Absetzbecken entnommen, zunächst in einer Trockenschnecke ausgepresst, ehe im Solarhaus weiter Feuchtigkeit aus dem Material gezogen wird.

Bürgermeister Alexander Dorr sagte dazu, die Ausbringung von Klärschlamm auf landwirtschaftliche Flächen, wie es bislang in den Gemeinden noch teilweise üblich war, wird abgeschafft. Denn in dem Restmaterial sind Stoffe enthalten, die man weder im Boden noch in den darauf wachsenden Pflanzen haben will. Der Landkreis Neumarkt habe eine Studie zur Klärschlammverwertung in Auftrag gegeben. Etliche Kommunen wollen sich dieser Gemeinschaftsaktion anschließen. "In Freystadt sind wir schon einen Schritt weiter", sagte Dorr.