Hilpoltstein
Wenn "Rätzla" über die Saiten tanzen

"Musik im Caféhaus" begeistert im Hilpoltsteiner Hofmeierhaus die Senioren

11.11.2019 | Stand 02.12.2020, 12:38 Uhr
Die Burgthanner SaitenRätzla begeistern im Hofmeierhaus. −Foto: Klier

Hilpoltstein (mkl) Zur "Musik im Caféhaus" hat Monika Bergauer, die Vorsitzende des Seniorenbeirats Hilpoltstein, die Besucher am Sonntag im voll besetzten Saal des Hilpoltsteiner Hofmeierhauses begrüßt.

Neben Kaffee und Kuchen waren es vor allem die Burgthanner SaitenRätzla, die viele Gäste angelockt hatten.

Die Leiterin dieses Ensembles, Barbara Dassinger, ist zugleich auch Leiterin des einzigen Hackbrettensembles Bayerns. Frisch und fröhlich lockerte sie das musikalische Programm mit heiteren und deftigen Anekdoten auf, die vom Publikum mit viel Lachen aufgenommen wurden. Andererseits war sie leider recht sparsam bei der Ankündigung der Titel, mit denen eine musikalische Weltreise unternommen wurde. "Uns bremst musikalisch nichts! ", behauptete Dassinger, die bereits am Vortag so intensiv Gitarre gespielt hatte, dass sie ihren Daumen verpflastern musste.

Für ihre Hochzeit hatte ihre "musikalische Mama" einen Hochzeitsmarsch geschrieben, mit dem das Programm zünftig eingeleitet wurde. Max Dassinger, der einzige Mann im Ensemble, stand an der Bassgeige. Jessica Lenz und Amelie Pickl spielten die beiden Tiroler Hackbretter und Zoe Pickl hatte Sopran-, Alt- und Tenorflöten mitgebracht.

Barbara Dassinger nahm anschließend die "Bussilein aufs Backilein" aufs Korn, die sich jetzt auch in Nürnberg ausbreiteten. Nach einer heftigen Umarmung sei zuweilen auch die Feststellung zu hören: "Däi bläida Sau hat mer grad nu g'fehlt! "

"Tabita" hieß der nächste Musiktitel, in dem Zoe Pickl wie im weiteren Konzertverlauf mit ihrem Flötenspiel brillierte. Aus Kanada stammte "Evit Gabriel". Bei der Hammerschmiedpolka durfte mit den Kaffeelöffeln im Takt geklappert werden. Ein flotter "Oberach-Boarischer" folgte.

Dann entführte Dassinger in einer Geschichte zu einem "All you can eat 25-Euro-Brunch" in ein Gasthaus. "Hab' ich schon für 25 Euro g'fressn? ", fragte sich da mancher. Mit einer Polka aus Dänemark ging es nach der Pause weiter und die ruhige Weise "Amicitia - Freundschaft" folgte. Zoe Pickl spielte dabei auf Sopran- und Altflöte im Wechsel, immer die andere unter den Arm geklemmt.

Ein flotter Deutscher Tanz und ein Menuett aus dem 17. Jahrhundert schlossen sich an, bevor die musikalische Reise nach England mit "The Egg Basket - Der Eierkorb" und dem temperamentvollen "Mazel Tov" nach Israel ihre Fortsetzung fand.

Nun wurde auch der Begriff "Rätzla" erklärt. Kleine, freche Kinder nennt man im Fränkischen "Ratzen". Wenn sie zusätzlich nett sind, dann nennt man sie eben "Rätzla". Und wenn sie dann auch noch vorwiegend Saiteninstrumente spielen, dann sind es eben "SaitenRätzla".