Hilpoltstein
Weltweites Markenzeichen

42 junge Meisterinnen und Meister erhalten ihre Briefe - Fünf zeigen Bestleistungen

20.11.2018 | Stand 23.09.2023, 5:01 Uhr
Die fünf Meisterpreisträger freuen sich über ihren Erfolg. −Foto: Schmitt

Roth (HK) 42 junge Leute haben bei der Meisterfeier der Kreishandwerkerschaft Mittelfranken-Süd ihren Meisterbrief entgegen genommen. Für eine junge Gunzenhausenerin war es sogar der zweite. Nach nur einem Jahr hielt Ingrid Brand einen weiteren Meisterbrief in Händen. Die Konditormeisterin war 2017 sogar Prüfungsbeste bei den Bäckern gewesen.

Als die 24-jährige Ingrid Brand damals in der Kulturfabrik auf ihren ersten Meisterbrief wartete, hatte sie bereits den Lehrgang zur Konditorin begonnen. "Alles berufsbegleitend", erklärte sie stolz. Mittlerweile ist sie bei der Merkendorfer Konditorei Rosenrot die Spezialistin für Motivtorten, die unter ihren Händen als wahre Kunstwerke entstehen. 2010 hat Brand bei Herzog in Muhr am See mit der Bäckerlehre begonnen. 2014 bis 2015 folgte die Ausbildung zur Konditorin. 2017 ist sie für ihre Bäckermeisterleistung mit einem Wirtschaftsförderpreis ausgezeichnet worden.

Insgesamt sind am Freitagabend in der Rother Kulturfabrik 42 "Deutsche Meister" aus 17 Handwerksberufen in die Zukunft gestartet. Denn dieser emotionsgeladene Begriff stand auf den Umschlägen, in denen die Meisterbriefe von Kammerpräsident Thomas Pirner überreicht wurden.

Fünf Jungmeister sind für besonders gute Leistungen bei den Prüfungen mit dem Meisterpreis der bayerischen Staatsregierung ausgezeichnet worden. Harald Lösel aus Rohr, Benjamin Schmid aus Gunzenhausen, Matthias Baumeister aus Pfofeld, Martin Bauer aus Offenbau und Timo Mühlan aus Büchenbach haben dafür einen vergoldeten Schwabacher Pflasterstein aus der Werkstatt von Ehren-Kreishandwerksmeister Hanno Dietrich erhalten.

In seiner Festrede hob Thomas Pirner die Herausforderungen für Handwerksbetriebe hervor. "Digitalisierung, Ökologie, Nachhaltigkeit, Innovation und das Knüpfen von Netzwerken" sah er als die Themen der Zukunft an. Er forderte seine neuen Kolleginnen und Kollegen auf, bei der Bewältigung dieser Aufgaben Mut zu zeigen. "Auch Mut zum Scheitern in einer Gründerszene", fügte er hinzu, "denn an das heutige Gefühl des Erfolgs werden Sie sich immer erinnern", sagte Pirner.

Kreishandwerksmeister Hermann Grillenberger rief die Jungmeister dazu auf, sich auf ihrem weiteren Weg fachlich von erfahrenen Profis der Kreishandwerkerschaft, der Innungen und der Fachverbände unterstützen zu lassen. Aufgrund des schnellen Wandels lasse sich ein Handwerksbetrieb heute ohne diese Vernetzung gar nicht mehr führen, war Grillenberger überzeugt. "Als Einzelkämpfer hat man wenig Chancen", sagte er.

Robert Westphal (CSU), stellvertretender Landrat des Kreises Weißenburg-Gunzenhausen, nannte die Meisterausbildung ein weltweites Markenzeichen deutscher Ausbildungskultur. Im Meisterbrief sah er ein solides tragfähiges Wertpapier, das eine stetige Werthaltigkeit besitze.

Landrat Herbert Eckstein betonte ebenfalls den hohen Stellenwert einer Meisterausbildung und sprach dem Nachwuchs seinen Respekt für die Leistungen aus. Mit Augenzwinkern wandte er sich an die Friseurmeisterin Kathrin Eckstein aus Roth. Sofern sie eine Schere dabei habe, würde er sich von ihr gerne bedienen lassen: "Eckstein schneidet Eckstein", würde dann die Schlagzeile lauten.

Für Schwabachs Oberbürgermeister Matthias Thürauf eine Steilvorlage. Dem Landrat die Haare zu kürzen, das sei gar nicht so wichtig, meinte der CSU-Kommunalpolitiker. "Aber Sie könnten ihm einmal so richtig den Kopf waschen", sagte Thürauf.

Robert Schmitt