Roth
Weiter Barrieren abbauen

Rother Inklusionsnetzwerk entwickelt Broschüre für Menschen mit Behinderung

07.12.2018 | Stand 23.09.2023, 5:20 Uhr

Roth/Hilpoltstein (HK) Das Rother Inklusionsnetzwerk (Rhink) wird in den nächsten zwei Jahren einen landkreisweiten Wegweiser für Menschen mit Behinderung erstellen. Gegenwärtig baut der Verein dafür eine inklusive Projektgruppe auf, in der Menschen mit Einschränkungen als Experten in eigener Sache einen Kriterienkatalog erstellen sollen, anhand dessen öffentliche und private Versorgungs- sowie Dienstleistungseinrichtungen bewertet werden können.

Das Projekt wird von der Aktion Mensch mit 49 000 Euro gefördert. Die Sozialpädagogin Janet Meyer ist dafür hauptamtlich zuständig. Um nun mit den Akteuren der Behindertenhilfe, der Gemeinden und Betroffenen aus dem Landkreis ins Gespräch zu kommen, hatten Rhink-Vorsitzender Paul Rösch und seine Vorstandskollegen zu einer Spenden-Gala ins Evangelische Pfarrheim an der Mühlgasse eingeladen. Er hob dabei die Erfolge des Vereins hervor. Rösch dankte insbesondere seinen Unterstützern und Mitarbeitern in den einzelnen Gemeinden des Landkreises.

"Dort ist in sieben Jahren enorm viel passiert", so Rösch und betonte die Einbindung der Rhink-Experten bei öffentlichen Projekten wie beispielsweise dem Turnhallenneubau in Georgensgmünd und der Grundschulrenovierung in Schwanstetten. "Es sind auch viele Barrieren in den Köpfen verschwunden", lobte er die Sensibilität für Fragen der Menschen mit Behinderung in den öffentlichen Verwaltungen des Landkreises. Zeichen dafür war die Anwesenheit zahlreicher Kommunalpolitiker. Sechs Bürgermeister und deren Stellvertreter sowie drei Bezirksräte suchten den Kontakt zum Rother Inklusionsnetzwerk. Für Janet Meyer ein perfekter Anknüpfungspunkt. "Strategisch spielen die Gemeinden eine ganz wichtige Rolle", unterstrich sie.

Der Wegweiser für den Landkreis Roth soll Informationen über Orte geben, die als Anlaufstellen im Alltag der Menschen mit Behinderung eine wichtige Rolle spielen. Einzelhandel, Rathäuser, Behörden, Öffentlicher Nahverkehr, Ärzte und ähnliches sollen nach gewissen Kriterien untersucht werden. Sind sie eingerichtet auf die verschiedenen Ansprüche von Menschen mit Behinderung?, lautet dabei die Frage. Existiert ein barrierefreier Zugang? Wie sind die Parkplätze angelegt? Gibt es eine Toilette für Menschen mit Behinderung? Sind die Türen breit genug? Steht ein Aufzug zur Verfügung? Sind Leitsysteme für blinde und schwerhörige Menschen vorhanden?

All das soll geklärt und in einer Broschüre zusammengefasst werden. Als App für das Smart-phone und das Tablet ist die Zusammenstellung ebenfalls geplant. Zur Verwirklichung wird auch das Ergebnis der Spenden-gala beitragen. Am Ende sind 1400 Euro für das Rhink-Projekt zusammengekommen.

Robert Schmitt