Obermässing (HK) Lang dauert es nicht mehr bis Weihnachten. Auch die Mädchen und Jungen der Obermässinger Grundschule können es kaum noch erwarten. Mit Liedern, Gedichten, einem Sprechspiel und einem kleinen Theaterstück haben die Erst- bis Viertklässler ihre Gäste am Mittwochabend auf das bevorstehende Fest eingestimmt.
Gewusel herrscht in der Schulturnhalle, viele Kinderstimmen murmeln durcheinander. Auf einmal gehen die Neonröhren an der Decke aus, nur noch einige große Strahler fluten die Halle mit sanftem Licht - es wird ruhig und besinnlich. Der Schulchor stimmt gemeinsam mit der dritten und vierten Klasse unter der Leitung von Gerhard Netter "Stern über Bethlehem" an, begleitet von Blockflöten, Klarinette und Akkordeon.
"Lang haben wir nicht mehr, dann ist endlich Weihnachten", sagt Schulleiter Christian Hobauer bei seiner Begrüßung. "Wer von euch hat schon einen Wunschzettel geschrieben?", fragt er in die Runde. Viele Kinderhände gehen nach oben. Elena wünscht sich einen MP3-Player und Sina hofft, dass ihr das Christkind Legosteine bringt. Aber es gebe eben auch Wünsche, die nicht einfach so gekauft werden können, stellt Hobauer fest, und die Schüler wissen genau, was gemeint ist: "Gute Noten", sagt Julian. "Die Liebe", weiß Elias und Adrian nennt noch Freundschaft.
"Für die Grundschule hat es bereits vor gut zwei Wochen ein Geschenk gegeben", verrät Hobauer und hebt ein Päckchen hoch. Dieses dürfen Ramona und Eva öffnen. Hervor kommt eine grüne Fahne, auf der "Umweltschule in Europa" steht. Für ein Jahr darf die Obermässinger Schule jetzt diesen Titel tragen, weil sie sich mit Projekten unter anderem für den Klimawandel und die Energiewende eingesetzt hat. Doch auch in Zukunft soll es weitere Aktionen geben, "es geht ja um Nachhaltigkeit", erklärt Hobauer.
Auch Bürgermeister Manfred Preischl kommt alle Jahre wieder gern zur Schulweihnacht nach Obermässing. "Ich wünsche euch, dass eure Wünsche in Erfüllung gehen", begrüßt er die Kinder, "und, dass ihr in den Weihnachtsferien Zeit für eure Eltern habt und die Eltern Zeit für euch." Sich Zeit für andere zu nehmen, sei ohnehin das größte Geschenk, das man einander machen könnte, betont auch die Elternbeiratsvorsitzende Silke Holzinger.
Anschließend präsentiert die erste Klasse das Lied "Nikolaustag", das sie bereits am Vormittag auf dem Weihnachtsmarkt dem Nikolaus persönlich vorgetragen hat. Mit dem Gedicht "War's der Nikolaus?" fragen sich die Zweitklässler, ob er die Gaben immer vor die Tür stellt. Die Geschichte um Maria und Josef hat die Schulspielgruppe neu inszeniert. In dem Theaterstück spielen auch die Ochsen und Esel eine wichtige Rolle. Genau wie der Stern und der Wind, der immer wieder ins Mikrofon pustet.
"Weil am Ende nur die Liebe für den Menschen wirklich zählt", resümiert die dritte Klasse bei dem Gedicht "Vier Kerzen" über Frieden, Mut, Hoffnung und Liebe. Und fordert anschließend bei einem Lied: "Macht die Türen auf, macht die Herzen weit und verschließt euch nicht - es ist Weihnachtszeit!"
Ein besonderes Sprechspiel haben die Schüler der vierten Klasse einstudiert. Auf strahlend gelben Sternen haben sie den Wunsch nach mehr Gelassenheit, Großzügigkeit, Ehrlichkeit, Mut, Frieden, Toleranz und Zeit mitgebracht, "auf dass er den dunklen Himmel heller macht". Am Ende stehen die Kinder als Sternenhimmel gemeinsam auf der Bühne.
Zum Abschluss geben nochmal der Chor sowie die Dritt- und Viertklässler ihr Bestes. Auch wenn der erste Versuch nicht gleich klappt und die Schüler etwas aus dem Takt geraten. Aber beim zweiten Anlauf schaffen dann alle zusammen ein stimmungsvolles Ende mit "Geht, ruft es von den Bergen".
Und weil Schüler, Lehrer und Eltern danach noch in der Aula gemeinsam etwas Zeit miteinander verbringen wollen und die Kinder sogar basteln können, verkündet Rektor Christian Hobauer die frohe Botschaft des Abends: "Der Unterricht endet morgen für alle schon nach der vierten Stunde. So eine Weihnachtsfeier ist ja auch anstrengend, da brauchen wir etwas Erholung."
Luisa Riß
Die Schulspielgruppe hat sich bei dem Theaterstück "Weihnachten" besonders viel Mühe gegeben. Neben Maria und Josef spielen die Ochsen und Esel eine wichtige Rolle. Ebenso wie der Stern und der Wind, der immer wieder ins Mikrofon pustet. -Foto: Foto: Riß
