Allersberg
3-D-Christbaum im Gilardihaus

Allersberger Drahtzug-Museum präsentiert virtuellen Weihnachtsbaum zum Verschicken

07.12.2018 | Stand 02.12.2020, 15:05 Uhr
So funktioniert der holografische Christbaum im Gilardihaus: Manuel Michel von der Universität Würzburg demonstriert das neue technische Highlight des Allersberger Museums. −Foto: Sturm

Allersberg (jsm) Mit einem Festakt im neuen Gilardisaal wurde die Präsentation des holografischen Christbaumes gefeiert, der künftig die museale Ausstellung bereichern wird und zum Großteil von der Sparkassenstiftung finanziert wurde.

Eine neue Episode in der Geschichte der Firma Gilardi wird damit eröffnet, betonte Petra Schmidt-Lerzer. In Gestalt der Drahtbaronin Sybilla, begleitet von ihrem Mann Jakob Gilardi begrüßte sie die Gäste und schmückte den ersten 3-D-Christbaum, der als "elektronische Weihnachtskarte" verschickt werden kann. Erste Gelegenheit, selbst den holografischen Christbaum mit Produkten der Firma Gilardi zu schmücken, haben die Besucher der musealen Ausstellung im Gilardihaus.

Entwickelt hat den holografischen Christbaum das Forschungszentrum Design und Systeme der Hochschule Würzburg Schweinfurt im Auftrag der Marktgemeinde und mit kräftiger finanzieller Unterstützung der Sparkassenstiftung.

In der Feierstunde, die von den Kindern der Sybilla-Maurer-Grundschule mit dem Lied "Kinder tragen Licht ins Dunkel" eröffnet wurde, wurde deutlich, dass erst durch das große Engagement von Landrat Herbert Eckstein und dem Vorsitzenden des Fördervereins Gilardihaus und ehemaligen Bürgermeister Bernhard Böckeler dieses bisher einmalige Projekt überhaupt möglich war. Eine gewisse Hartnäckigkeit über Jahre hinweg habe es gebraucht, bis die Sparkassenstiftung die Hochschule mit dem Projekt betraut und mit der Bereitstellung von 60000 Euro ermöglicht hat.

"Die heutige Feierstunde ist etwas Besonderes", betonte Bürgermeister Daniel Horndasch in seiner Ansprache. Jedes historische Gebäude habe einen Eckstein als Anfangspunkt und einen Schlussstein gebe es auch immer. Dieser Schlussstein und die Krönung der musealen Ausstellung sei der holografische Christbaum und die Verwirklichung wäre ohne die 90-prozentige Übernahme der Kosten durch die Sparkassenstiftung nicht möglich gewesen, sagte Horndasch. Moderne Medien seien heute nicht mehr wegzudenken. Auch die Firma Gilardi sei immer schon fortschrittlich gewesen, besonders in Zeiten der Familie Geiershoefer, und eines der ersten Unternehmen im Landkreis, das auf Computertechnik setzte. Nun werde die museale Ausstellung um ein exquisites Highlight bereichert, sagte Horndasch.

Ingo Krüger, Geschäftsführender Vorstand der Bayerischen Sparkassenstiftung aus München, erinnerte daran, dass der Weihnachtsbaum seinen Ursprung in der Kirche habe, die mit dem Verzehr der Früchte am Baum an den Sündenfall im Paradies erinnern wollte. Die Menschen aber wollten etwas anderes und schmückten den Baum mit Schmuck aus Silber und Gold so wie er aus leonischem Draht in Allersberg hergestellt wurde. Mit dem holografischen Christbaum habe man sich nun etwas Neues einfallen lassen. Der Sparkassenstiftung sei das Dreidimensionale wichtig gewesen, so Krüger, "denn nur so bleibt etwas hängen". In jeder Hinsicht. "Die Menschen sollen staunen und spielend etwas lernen im Museum in Allersberg und dabei nebenbei auch etwas über die Firma Gilardi erfahren", sagte Krüger.

Landrat Herbert Eckstein, auch stellvertretender Vorsitzender des Fördervereins Gilardihaus, erinnerte an den langen Weg bis zur Verwirklichung des Projektes, wozu er bereits 2004 den Anstoß gegeben habe. 2013 habe man einen Impuls für den Innenausbau des Gilardianwesens gebraucht und die Idee für den holografischen Christbaum sei entstanden. Nachdem die Finanzierung geklärt und mit Ingo Krüger ein Mann gefunden war, der die Verbindung über wissenschaftliche Projekte in ganz Bayern hat, konnten im Mai 2016 erste Ergebnisse in der Hochschule Würzburg begutachtet werden. Nun sei sein größter Wunsch, so Eckstein, dass dieses Highlight einen Impuls gibt, "denn es muss schnellstens weiter gehen mit der Sanierung des Gilardianwesens".

Norbert Bickel von der Sparkassenstiftung Roth-Schwabach erzählte, dass er immer, wenn er an Allersberg denke, an seine Tante erinnert werde, die in Heimarbeit Lametta abgepackt habe. Der in der Firma Gilardi gefertigte Schmuck könne in der Ausstellung bewundert werden, aber nur wenige hätten genug Fantasie, wie dieser am Baum aussehe. Deshalb sei die Sparkassenstiftung begeistert gewesen von der Idee des holografischen Christbaums und so könne er nun in Form eines analogen Christbaums den Scheck über 60000 Euro übergeben, sagte er unter dem Beifall der Ehrengäste.

Professor Erich Schöls von der Hochschule Würzburg und dessem wissenschaftlichen Mitarbeiter Manuel Michel oblag schließlich die Präsentation. Vor den gespannten Augen aller demonstrierten sie eindrucksvoll, wie der virtuelle Baum entweder im Wohnzimmer oder in der freien Natur geschmückt und dann als Postkarte verschickt werden kann.