Greding
Wahre Helden der Gesellschaft

Bei der 150-Jahrfeier der Feuerwehr Greding gibt es viel Lob für die ehrenamtlichen Helfer

27.05.2018 | Stand 23.09.2023, 3:21 Uhr
Neue Ehrenkommandanten der Gredinger Wehr sind Hans Beck (5. v. r.) und Werner König (7. v. r.). Sie wurden iom Rahmen des Ehrenabends ausgezeichnet. −Foto: Foto: Unterburger

Greding (HK) Mit einem großen Festabend hat die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Greding ihren 150. Geburtstag gefeiert. Eine Reihe von Grußrednern bekundeten ihren Respekt vor der Leistung der Ehrenamtlichen . Musikalisch sorgte die Stadtkapelle Greding für eine stimmungsvolle Umrahmung des Festabends.

Das Festprogramm am Freitag begann mit der Abholung der vier "Patenkinder" Röckenhofen, Grafenberg, Höbing und Kaising und der zwei Patenvereine Heideck und Allersberg sowie dem Totengedenken am Marktplatz, gestaltet durch die Gredinger Geistlichkeit. Anschließend marschierten die Feuerwehrabordnungen, angeführt vom Vorsitzenden Robert Herrler, Bürgermeister Manfred Preischl, Altbürgermeister Otto Heiß, Landrat Herbert Eckstein und der Schwarzachkönigin Stefanie Dienstbier r zur Festhalle.

"Seit 150 Jahren steht das Feuerwehrwesen in unserer Großgemeinde in geordneten Bahnen", sagte Robert Herrler, der neben den Patenvereinen und "Patenkindern" auch Feuerwehrabordnungen aus Burggriesbach und Gaimersheim und eine stattliche Zahl von Ehrengästen begrüßte. Während frühere Zeiten durch Feuerwehr-Löschmaschinen geprägt gewesen seien, sei heute modernste Technik im Einsatz, erklärte Herrler. "Eines ist jedoch geblieben", so der Vorsitzende weiter, "nämlich der Leitgedanke der Feuerwehr: Die Feuerwehr hilft, wenn andere in Not sind." Deshalb dürften alle Feuerwehrler stolz sein auf ihren Dienst. "Feiern Sie mit uns dieses Jubiläum!", lud Robert Herrler am Ende alle Gäste ein.

Bürgermeister und Schirmherr Manfred Preischl überbrachte der Gredinger Feuerwehr die Glückwünsche der Stadt Greding. "Wir haben eine intakte Wehr, die heute Geburtstag feiert", freute er sich, "danke allen, die seit über zwei Jahren im Festausschuss tätig waren, um das große Jubiläum vorzubereiten." Aus einer Stadtwehr sei die Stützpunktwehr für die Großgemeinde Greding mit 17 Ortswehren geworden, die im Brand- und Katastrophenfall zum Einsatz kämen, würdigte der Bürgermeister. "Das ist nicht selbstverständlich und fordert von den derzeit rund 650 Feuerwehrkameradinnen und -kameraden großes Engagement sowie Einsatz- und Leistungsbereitschaft." Ihre sehr gute Ausbildung, der unermüdliche Einsatz im Ernstfall sowie ihre Leistungsbereitschaft bei Übungen und im Ernstfall seien vorbildlich und verdienten höchste Anerkennung. Nicht zu vergessen seien auch die hervorragende Jugendarbeit, die die Gredinger Feuerwehr auszeichne.

"150 Jahre sind eine lange Zeit", so Manfred Preischl weiter, "heute haben wir eine Feuerwehr 4.0." Dass die Feuerwehr Greding "ein wichtiges Thema" sei, zeige sich darin, dass man schon einige Feuerwehrhäuser umgebaut habe. "Wir wollen zusammenhalten", versprach der Bürgermeister, "danke, was bisher geleistet wurde. Es gibt noch viel zu tun."

Landrat Herbert Eckstein gab ein leidenschaftliches Plädoyer für das solidarische Wirken und die Philosophie "Gott zur Ehr', dem nächsten zur Wehr". "Wir leben in einer Zeit, in der man manchmal die Orientierung verloren hat", beklagte er, "andererseits redet man über Werte." Tugenden und Werte wie Hilfsbereitschaft, Aufrichtigkeit, Nächstenliebe und Ehrlichkeit seien keine reinen Worthülsen. "Die Feuerwehr ist eine Organisation, die ohne Ansehen bereit ist zu helfen", betonte der Landrat, der neben dem Bürgermeister ebenfalls die Schirmherrschaft übernommen hatte. "Dank gebührt den ehrenamtlichen Aktiven, ob in der Vergangenheit oder heute, die im Notfall bedingungslos und an 365 Tagen im Jahr bereit sind zu helfen, zu schützen, zu retten, wenn Menschen, Tiere oder Hab und Gut bei Sturmwarnungen oder Unfällen in Gefahr sind."

Die Feuerwehrler setzten ihr Leben aufs Spiel, um anderen zu helfen, würdigte der Landrat. Und: "Wer weiß, was an der Autobahn oder beim ICE alles passieren kann, der verdient es, von der Gesellschaft beachtet zu werden." Als Gesellschaft könnten wir es nicht zulassen, dass "Gaffer" Rettungsaktionen behindern oder Rettungskräfte angegriffen werden. "Gaffer müssen hart angepackt werden", forderte der Landrat, "sie handeln mit ihren Handys charakterlos, egoistisch, denken nur an sich selbst und gefährden Dritte". Wer mit Tod und Leid anderer "kokettiere", der habe in der Gesellschaft keine Zukunft.

"Es müssen die die Oberhand gewinnen, die helfen", forderte Herbert Eckstein, "das sind die wahren Helden in unserer Gesellschaft." Wir müssten erkennen, was wichtig und bedeutsam in unserem Gemeinwesen sei. Es müsse Menschen geben, die bereit seien zu helfen. "Ich danke den Gemeinden, die dafür sorgen, dass die Feuerwehren gut ausgestattet sind", schloss der Landrat. "Ohne das ehrenamtliche Engagement der Feuerwehren hat unsere Gesellschaft keine Zukunft."

Weitere Grußworte sprachen Kreisbrandrat Werner Löchl und Kreisbrandinspektor Werner König. Glückwünsche zum 150. Geburtstag wurden auch von Vertretern der Patenwehren Allersberg und Heideck ausgesprochen. Sie überreichten Erinnerungs-Präsente an die Jubel-Wehr.

Für 25-jährige Mitgliedschaft wurde im Rahmen des Festabends Markus Zapp geehrt, für 40-jährige Mitgliedschaft Erwin Forster, Josef Greiner und Karlheinz Werner. Zu Ehrenmitgliedern wurden Oskar Großhauser, Michael Hohbauer senior und Richard Nagel ernannt. Den Titel eines Ehrenkommandanten erhielten Hans Beck und Werner König.

Robert Unterburger