Nürnberg
Wächterhauses in Großgründlach wird saniert

Stadt Nürnberg rechnet mit 400000 Euro Kosten für denkmalgeschütztes Fachwerkhaus - Museum wird nicht erweitert

06.10.2020 | Stand 02.12.2020, 10:25 Uhr
"Die Sanierung kann beginnen", sagt Bürgermeister Christian Vogel über das Wächterhaus in Großgründlach. −Foto: Stadt Nürnberg

Nürnberg - Die Stadt Nürnberg saniert das Wächterhaus in Großgründlach.

Das unter Denkmalschutz stehende Wächterhaus ist ein historisches Fachwerkgebäude aus Sandstein am Großgründlacher Friedhof und im Besitz der Stadt Nürnberg. Es stammt aus den Jahren zwischen 1795 und 1800 und diente sowohl als Wach- wie auch als Totengräberhaus.

Seit 1992 wird es vom Vorstadtverein Alt-Gründlach als Dorfmuseum genutzt. Die Sanierungsarbeiten sollen im ersten Halbjahr 2021 beendet sein. "Leider wurde das Holz im Gebäude durch Schädlinge angegriffen. Außerdem gibt es statische Schwächen im Dach und Probleme durch Feuchtigkeit, die in das historische Gemäuer eindringt. Ich habe deshalb gerne eine Initiative aus dem Stadtteil und des Vorstadtvereins zur Sanierung des Wächterhauses aufgegriffen. Jetzt sind alle Fragen geklärt. Die erforderlichen Beschlüsse konnte ich einholen. Die Sanierung kann beginnen", freut sich Bürgermeister Christian Vogel.

Mit der Sanierung wird die Feuchtigkeitsbelastung reduziert, das Raumklima verbessert und es werden die Substanz- und Konstruktionsschäden behoben. Die zusätzlich erwünschte Erweiterung des Museums könne aber aufgrund der begrenzten Eigentumsverhältnisse nicht realisiert werden, so Vogel. Die Stadt könne nur ihren eigenen Gebäudeteil bearbeiten. "Aber die Bedingungen für die Nutzer des Wächterhauses werden mit unserem Sanierungskonzept klar verbessert", sagt Vogel. Die Stadt Nürnberg leiste damit einen wichtigen und wertschätzenden Beitrag zum 1000-jährigen Jubiläum Großgründlachs.

Nach Abschluss der umfangreichen denkmalpflegerischen Voruntersuchungen kann noch im Herbst mit den Arbeiten zur Instandsetzung des Wächterhauses begonnen werden. Für die Sanierung plant die Stadt Kosten in Höhe von insgesamt 400000 Euro ein. "In einem ersten Schritt wird die nördliche Außenwand des Wächterhauses von Seiten des Friedhofs saniert. Danach soll voraussichtlich zum Jahresende die Dachsanierung starten, für das Hochbauamt ist das kleine, aber feine Bauwerk wegen seiner komplexen Struktur eine echte Herausforderung", sagt Planungs- und Baureferent Daniel Ulrich. Damit der Feuchteeintrag ins Gebäude endgültig beendet werden kann, muss von Seiten des Friedhofs in die Tiefe aufgegraben werden. Um die Totenruhe nicht zu stören, kann damit allerdings erst begonnen werden, wenn die Ruhefristen für drei direkt an das Wächterhaus angrenzende Gräber auf dem Großgründlacher Friedhof abgelaufen sind. Die Stadtverwaltung steht in Kontakt mit den Grabbesitzern, um langfristige Lösungen für diesen letzten Sanierungsschritt ab Ende des Jahrzehnts zu vereinbaren.

HK