Greding
Von Partykrachern bis Schunkelmusik

Bei der 51. Auflage des Gredinger Volksfestes ist für jede Generation etwas dabei - Maß für 7,20 Euro

17.07.2018 | Stand 23.09.2023, 3:44 Uhr
Boarisch Party auf der Bühne, die Besucher auf den Bänken - so soll esauf dem Gredinger Volksfest wieder sein. −Foto: Tschapka

Greding (HK) "Das 50. Geburtstagsfest war sehr erfolgreich", blickt Bürgermeister Manfred Preischl auf das vergangene Jahr zurück - warum sollte man also für die 51. Auflage das Rad neu erfinden? Deshalb setzt man auf Bewährtes: "Trachten, Tradition, Party-Power" gilt für das Volksfest, das mit dem morgigen Donnerstag beginnt und bis Montag, 23. Juli, dauert.

"Bei einem Volksfest muss für jeden etwas geboten sein", da sind sich Felizia Ehrl, die Partnerin von Festwirt Michael Walter und Bürgermeister Manfred Preischl einig. Und tatsächlich: An den fünf Tagen kommen alle Generationen auf ihre Kosten: Vom Kinderfahrradkorso bis zum Seniorennachmittag ist alles mit dabei. Auch musikalisch bleiben keine Wünsche offen: International anerkannte Club-Musik bieten die beiden DJs DJane Shlomit Leshem und DJ Ofer Dekel am Donnerstag ab 20 Uhr, dann geht es wieder zünftig zu oder Partykracher lassen die Zeltwände erbeben.

"Wir freuen uns, dass wir die Betriebe und Vereine an Bord haben", sagt der Rathauschef über den Freitagabend. Bevor es sich diese aber im Festzelt bequem machen, stimmt die Gredinger Stadtkapelle vor dem Rathaus um 19 Uhr auf den Abend ein. Ohne auch nur einen Cent zu bezahlen wird dann mit Bier der Brauerei Gutmann aus Titting auf den Beginn des Volksfestes angestoßen - traditionell gibt es Freibier. Der Rathauschef begrüßt gemeinsam mit den über 30 Schwarzachköniginnen, die zu diesem Anlass nicht fehlen dürfen, die Besucher. Doch nicht nur die Majestäten, sondern auch die Böllerschützen und Goaßlschnalzer stehen bereit, um für eine würdige Eröffnung zu sorgen. Ist das Freibier versiegt, macht man sich gemeinsam in einem langen Zug auf in Richtung Festzelt, um dort ganz genau hinzusehen: Wie viele Schläge braucht der Bürgermeister, um das erste Fass anzuzapfen? Bei der 50. Auflage hatte Preischl gezeigt, wie es geht: Nach nur einem Schlag floss das Bier. Dieses kostet wie auch schon zum 150. Geburtstag der Feuerwehr im Mai 7,20 Euro pro Maß.

Mit dem Motto "Unterhaltung für Jung und Alt" ist der Samstag, 21. Juli, überschrieben. Wer auf der Suche nach neuem Spielzeug oder Büchern ist, der sollte sich auf dem Trödelmarkt in der Stadtmitte umsehen. Schon ab sieben Uhr können Kinder hier ein Schnäppchen machen oder sich ein wenig Taschengeld dazuverdienen. "Wie in den vergangenen Jahren nutzen wir die Stände des Jakobimarkts in der Innenstadt", erklärt Preischl. Gegen 13 Uhr ist das Feilschen dort zu Ende, denn wenig später wartet der nächste Programmpunkt auf die kleinsten Volksfestbesucher, bei dem sich jeder ein wenig gruseln darf: Das Oberbayerische Marionettentheater führt um 14.30 Uhr "Rotkäppchen und der böse Wolf" auf. "Da ist immer gut die Hälfte des Zelts gefüllt", sagt Preischl, der sich darüber freut, dass in Zeiten der neuen Medien "Live-Auftritte immer noch ziehen".

Das gilt auch für die jungen Männer, die nach Wolf und Rotkäppchen die Bühne stürmen: "D'Reichenkirchner sind seit 2006 mit dabei, sie gehören zum Inventar", sagt Ehrl. Die Gruppe lässt es ab 19 Uhr krachen und es ist bei der "Boarisch Party" für jeden Musikgeschmack etwas zum Tanzen und Feiern dabei: Die Bandbreite reicht von ACDC bis zu den Zillertalern. Doch auch optisch ist beim Auftritt der selbsternannten Party-Macher etwas geboten, dafür sorgen Licht- und Showeffekte. Etwas fürs Auge sind auch die Hoheiten von nah und fern, die gemeinsam mit der Schwarzachkönigin die Gäste um 20 Uhr begrüßen.

Die Königinnen aus der Region werden sich sicher einen der begehrten Volksfestpins für ihre Schärpe sichern wollen und auch die Besucher können das - wie auch die Biermarken - auf der Homepage der Veranstaltung unter volkesfest-greding.de/biermarken tun. Eine gute Idee verkündet Ehrl für das nächste Jahr: "Wir wollen einen Wettbewerb ins Leben rufen, bei dem alle Bürger einen Volksfestpin entwerfen können. Eine Jury wird den Sieger auswählen, der dann auch einen Preis erhält."

Der Sonntag, 22. Juli, startet mit dem traditionellen Frühschoppen um 10 Uhr, den die Stadtkapelle begleitet. Zur gleichen Zeit bieten etwa 40 Stände auf dem Jakobimarkt mit der 8. Gredinger Künstlermeile allerlei Handgefertigtes an. "Hier gibt es keine industriell gefertigten Waren", erklärt Bettina Kempf vom Kulturamt der Stadt. In der Innenstadt finden die Gäste Keramik, Schmuck, Gehäkeltes und Gestricktes sowie Dekoartikel. "Es ist eine bunte Mischung aus Dingen, die man so in keinem Laden findet", betont Kempf.

Etwas Besonderes ist auch der Programmpunkt, der im Festzelt "für eine Riesengaudi", wie Ehrl sagt, sorgt. Beim Spiel Flaschenkegeln müssen die Ehrengäste ihre Geschicklichkeit unter Beweis stellen. "Es geht um Geschwindigkeit und Spaß", erklärt Ehrl, vor allem Letzteres werden die Zuschauer haben, denn hierbei dürfen sich die Ehrengäste gerne ein wenig zum Affen machen. Kurze Zeit später übernimmt die Kapelle Wunderbar das Zepter.

Mit geschmückten Fahrrädern und bunten Luftballons rollt am Montag, 23. Juli, um 14 Uhr der Kinderfahrradkorso durch die Stadt. Angeführt vom Bürgermeister und der Schwarzachkönigin geht es vom Rathaus zum Festplatz. Dort steigt die große Tombola aller Schausteller und es locken ermäßigte Preise an die vielen Fahrgeschäfte. Die ältere Generation trifft sich an diesem Familientag um 14 Uhr im Festzelt, wo in bewährter Weise die Stadtkapelle ihre Lieder spielt. Bürger über 65 Jahre - von ihnen gibt es in Greding knapp 1400 - kommen dabei in den Genuss einer Maß Bier und einer Mahlzeit auf Kosten der Stadt und der Heinrich-Herold-Stiftung. "700 haben dieses Angebot im vergangenen Jahr angenommen", erklärt Manfred Preischl. Damit möglichst viele Senioren dabei sind, gibt es für sie, aber auch für alle anderen die Möglichkeit, den Bus zu benutzen.

Am Abend geht es zum Festausklang im Zelt noch einmal rund: Sappralot steht um 19.30 Uhr auf der Bühne, unter ihnen ist ein Gredinger. "Benjamin Greiner spielt Schlagzeug", sagt Ehrl, und schon beim Feuerwehrfest hat die Band gezeigt, dass man mit ihnen richtig feiern kann - perfekt für das Gredinger Volksfest.

Tina Steimle