Roth (HK) Rund 70 Mädchen aus dem ganzen Landkreis haben sich am Samstag beim Mädchenaktionstag des Kreisjugendrings in der Kulturfabrik an verschiedenen Stationen ausprobieren können.
Ob beim Produzieren eines Trickfilms oder beim Bau eines eigenen Schwedenstuhls.
Mit einer Vorführung des Improvisationstheaters "Volle Möhre" - natürlich ausschließlich in weiblicher Besetzung - hat die 19. Auflage des Mädchenaktionstags begonnen. Schon zu Beginn war klar - die Mädchen sind an diesem Tag gefordert. Statt still dazusitzen, konnten sie die Vorführung mitgestalten, das Thema würfeln oder ein bestimmtes Genre vorgeben. Im Anschluss ging es an die Einteilung der sieben angebotenen Workshops.
Für Jungs herrschte dabei striktes "Eintrittsverbot". "So können die Mädchen völlig ungestört Dinge ausprobieren", erklärte Daniela Potzler vom Kreisjugendring Roth. Für sie ist es besonders wichtig, dass auch die verschiedenen Workshops ausschließlich von Frauen geleitet werden. Bei den jungen Teilnehmerinnen kommt das Konzept gut an. Gleich zu Beginn konnten sie auf eine große Tafel schreiben, warum sie es gut finden, dass Jungs beim Mädchenaktionstag draußen bleiben müssen. Ein Mädchen schrieb in roter Schrift: "Weil man Sachen machen kann, die eigentlich für Jungs sind, ohne dass man ausgelacht wird. "Eine der Stationen stand ganz im Zeichen des Handwerks. Mit Säge und Bohrer machten sich die jungen Teilnehmerinnen unter fachkundiger Anleitung an die Arbeit. Am Ende entstand ein eigener Schwedenstuhl. Wer sich stattdessen für Film und Technik interessierte, ließ seiner Kreativität beim Workshop zum Thema Trickfilm freien Lauf. In kleinen Gruppen galt es, sich eine Geschichte zu überlegen und diese dann mit Tablet und Spielfiguren umzusetzen. Aus jeder Menge Bilder entstand am Ende ein rund einminütiger Film.
"Gerade im Technikbereich dominieren Jungs und Männer. Unser Medienangebot ist deswegen ausschließlich für Mädchen", sagte Laura Emmer. Sie stand den Teilnehmerinnen beim Trickfilmproduzieren mit Rat und Tat zur Seite. Um die Leinwand drehte es sich auch an einer anderen Station. Hier entstanden farbige Bilder mit Schmetterlingsmotiven. Jedes Mädchen konnte zusammen mit der Künstlerin Eva Haberkern die eigenen Lieblingsfarben aussuchen und mit Pinsel und Schwamm loslegen.
Losgelegt wurde auch im hinteren Teil der Kulturfabrik. In der Schreibwerkstatt überlegten sich die Mädchen eigene Geschichten und brachten diese zu Papier. Die Rother Autorin Anja Lehmann gab zusätzliche Tipps. Kreativ ging es parallel auch beim Improvisationstheater-Kurs zu. Unter professioneller Anleitung lernten die Teilnehmerinnen, wie es gelingt, spontan auf Reize zu reagieren. Dafür hatte die Gruppenleiterin eine ganze Menge Gruppenspiele und praktische Übungen im Gepäck. Für angenehmen Duft in der gesamten Kulturfabrik sorgte die Station Naturkosmetik. Hier stellten die jungen Frauen chemiefreie Kosmetik her. Wer sich lieber sportlich betätigen wollte, beteiligte sich am Bewegungs- und Tanzworkshop. In gemeinsamer Arbeit galt es, eine Choreographie einzustudieren und diese später den anderen Mädchen vorzuführen. Während unten fleißig getanzt wurde, zogen sich andere im ersten Stock der Kulturfabrik ins Stille zurück. Beim Selbsterfahrungsworkshop drehte sich alles um das Kennenlernen der eigenen Stärken.
Nach anderthalb Stunden endeten die Kurse. Und nach einer Pause konnten sich die Mädchen dann für einen weiteren Workshop einschreiben. Jede Teilnehmerin hatte so die Möglichkeit, während des ganzen Tages drei verschiedenen Stationen zu besuchen. Für Daniela Potzler vom Kreisjugendring war letztlich auch der 19. Mädchenaktionstag ein voller Erfolg. "Vor allem habe ich diesmal viele neue Gesichter gesehen", sagt sie.
Simon Fischer
An einem Schwedenstuhl, einem Trickfilm oder auch an einem Kunstwerk arbeiten die Teilnehmerinnen beim 19. Mädchenaktionstag des Kreisjugendrings zum Abschluss der Pfingstferien. Insgesamt sieben Workshops stehen zur Auswahl. -Foto: Foto: Fischer
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