Nürnberg
Vom Hotel am Flughafen in die Welt

Mitarbeiter des Mövenpick-Hotels am Nürnberger Airport haben die Ferien praktisch direkt vor der Nase

18.06.2019 | Stand 23.09.2023, 7:27 Uhr
An den arabischen Golf hat es Lisa Thierfelder gezogen, sie arbeitet als Hotel-Managerin in Dubai. −Foto: privat

Nürnberg (HK) Von der weiten Welt träumen viele. Die Mitarbeiter des Mövenpick-Hotels am Nürnberger Albrecht-Dürer-Airport haben den Urlaub direkt vor der Nase. "Die Lage des Hotels weckt einfach Fernweh", sagt Hotel-Direktor Alwin Burkhart und zeigt auf die wartenden Taxis vor der quirligen Abflughalle auf der gegenüberliegenden Straßenseite. "In der Hotellerie wollen viele in die Welt." Er unterstütze die Reisefreude seiner Mitarbeiter, so der Hotel-Direktor.

Reisen bildet bekanntlich. Besonders in der Hotellerie gehören regelmäßige Reisen deshalb zum Job praktisch dazu. Besonders die jungen Mitarbeiter ziehe es manchmal direkt nach der Arbeit in den Urlaub. "Die kommen morgens mit dem Koffer und fliegen zum Feierabend übers Wochenende in den Urlaub." Weltgewandtheit gehört laut Burkhart schließlich im Hotelgewerbe zum guten Ton. "Wer im Hotel arbeitet, muss aufgeschlossen gegenüber anderen Kulturen sein." Fremdsprachenkenntnisse seien wie Kontaktfreudigkeit ein großer Pluspunkt für gefragte Mitarbeiter.

Und gefragt sind die Mitarbeiter des Flughafen-Hotels offensichtlich. Mit Jessica Stoz hat der Nürnberger Hotel-Direktor gerade eine ehemalige Auszubildende nach Dubai ziehen lassen. Dort arbeitet die junge Nürnbergerin heute im Empfangsteam eines Fünf-Sterne-Hotels. An den arabischen Golf hat es auch Lisa Thierfelder gezogen. "Die Lisa hat hier mit 16 Jahren ihre Ausbildung zur Hotelfach-Frau ganz jung angefangen."

Schon in der Berufsschule habe die ehemalige Auszubildende freiwillig in Paris drei Wochen gearbeitet. "In der Hotellerie muss man auch Neues lernen wollen", betont Alwin Burkhart. Nach der Ausbildung habe die junge Hotel-Managerin für die internationale Karriere obendrein noch die Hotelfachschule in Pegnitz besucht. "Heute arbeitet Lisa wieder als Hotel-Managerin in Dubai", sagt Burkhart stolz und zeigt voller Anerkennung ein paar Fotos von dem beeindruckenden Luxus-Hotel im futuristischen Hafen der arabischen Märchenstadt.

"Deutsche sind als Hotel-Manager im Ausland einfach sehr beliebt", ist sich Alwin Burkhart sicher. Für den Direktor des Mövenpick-Hotels am Nürnberger Flughafen ist das Fluch und Segen zugleich. Einerseits verliert er viele Mitarbeiter ins Ausland. Andererseits kommen auch immer wieder ehemalige Mitarbeiter mit viel Erfahrung in der Tasche aus aller Welt zurück. "Der stete Wechsel ist im Hotelgeschäft das Normale."

In der Branche gilt für den Wert von Mitarbeitern die Faustregel: je mehr Hotels, desto besser. Derzeit sucht die Branche händeringend Nachwuchs. Die Menschen zwischen Empfang und Lounge werden immer wertvoller. "Die ganze Branche sucht weltweit nach Nachwuchs", sagt Alwin Burkhart zum Fachkräfte-Mangel im Hotelgewerbe. Ehemalige Auszubildende finden auch in der Heimat einen Job. "Wenn unsere Azubis bleiben wollen, übernehmen wir die gerne."

Wer die weite Welt sehen wolle, dem versuche Burkhart mit seinen internationalen Kontakten bei der globalen Jobsuche weiterzuhelfen. "Wir bilden in Nürnberg nicht nur unseren eigenen Nachwuchs aus." Hotel-Experten mit guter Ausbildung würden sich heute laut Burkhart praktisch den Arbeitsplatz auf der Welt aussuchen können. Logisch, dass Alwin Burkhart auch seinen Nachwuchskräften vor diesem Hintergrund viele Freiheiten lässt. "Mir ist es lieber, wenn meine jungen Mitarbeiter in die weite Welt gehen und dann am liebsten irgendwann wieder kommen."

Ehemalige Mitarbeiter stellt Burkhart meistens mit Handkuss ein. Überhaupt setzt das Mövenpick-Hotel am Airport auf Menschen aus aller Welt. "Unser Barkeeper ist aus Ägypten. Wir haben einen Iraker in der Küche, der auch ein perfektes Schäufele zubereiten kann", freut sich Burkhart und schwärmt von seinem 50-köpfigen Hotel-Team aus zwölf Nationen. Den internationalen Gästen komme die Weltgewandtheit seiner Mitarbeiter am Ende wieder zu gute. In diesem Sinne wünscht Burkhart seinen reiselustigen Mitarbeitern einen guten Flug.

Nikolas Pelke