Hilpoltstein
Volleyteam holt Gold bei Premiere

Auhofersportler sind bei den Special Olympics in Kiel erfolgreich und holen vier Medaillen nach Hilpoltstein

08.06.2018 | Stand 23.09.2023, 3:27 Uhr
Claudia Kestler
  −Foto: Scholler (2)/Hartinger

Hilpoltstein/Kiel (HK) Die Sportler vom Auhof sind wieder gut in Hilpoltstein angekommen, die Erlebnisse bei den Special Olympics in Kiel werden sie aber so schnell nicht vergessen - schließlich hatten die 28 Teilnehmer zwei Goldmedaillen und zwei Bronzemedaillen im Gepäck.

Besonders für die acht Schülerinnen und Schüler der Comenius-Schule waren die Spiele eine besondere Erfahrung. Sie traten zum ersten Mal bei den Special Olympics im Beachvolleyball an - und holten gleich Gold.

Einmal in der Woche spielen die acht Schülerinnen und Schüler der Comenius-Schule zusammen Volleyball. In diesem Jahr wollten sie zeigen, was sie können und meldeten sich bei den Special Olympics an. Doch vor der Teilnahme mussten die Jugendlichen noch zwei Hürden meistern. Bei den nationalen Spielen wird Volleyball im Unified Team gespielt, das heißt mit einer Mannschaft aus Spielern mit und ohne Behinderung. Also mussten sich die Jugendlichen Partner suchen. Diese fanden sie beim TSV Ansbach und in Wendelstein. Das andere Problem: Am Auhof gibt es kein Beachvolleyball-Feld. Deshalb musste die Mannschaft das ganze Jahr über in der Halle trainieren. Lediglich zwei Trainingseinheiten konnten sie dank der Stadt Hilpoltstein kurz vor den Spielen in Kiel auf einem Beachvolleyball-Platz einlegen - im noch ungeöffneten Freibad.

"Die Athleten waren vor den Spielen verunsichert, ob sie mithalten können", sagte Trainer Markus Hartinger. "Bei den Klassifizierungs-Spielen konnte man aber schnell sehen, dass wir durchaus mithalten können", so der Lehrer der Comenius-Schule. Die Schüler gingen in zwei Mannschaften an den Start. Da sie die einzigen Volleyball-Spieler aus Bayern waren traten sie unter den Namen "Bayern 1" und "Bayern 2" an. "Sie zeigten Beachvolleyball vom Feinsten", schwärmte Markus Hartinger. Das Team "Bayern 2" gewann schließlich Gold und "Bayern 1" holte sich die Bronzemedaille.

Auch Tennisspieler Sebastian Gmelch konnte sich über eine Goldmedaille freuen. In den Qualifikationsspielen sah es für den Tennisspieler vom Auhof zunächst nicht besonders gut aus. Er war aufgeregt und nervös. Doch dann kam sein Siegeswille durch und er konnte das Finalspiel für sich entscheiden.

Auch bei der Basketball-Mannschaft sah es nicht von Anfang an gut aus. Das Team hat zwar langjährige Erfahrung bei den Special Olympics, aber in diesem Jahr mussten sie auf einige Leistungsträger verzichten. Doch das tat der Motivation keinen Abbruch und so holte die Mannschaft schließlich Bronze. Der Spieler Christian Horn konnte sein Glück kaum fassen: "Dass wir das geschafft haben!", rief er nach dem Sieg.

Auch für den Läufer Andy Wagner waren die Special Olympics eine große Herausforderung, obwohl er schon mehrmals bei den nationalen Spielen antrat. Doch in diesem Jahr lief er erstmals ohne seinen Trainer und Betreuer Thomas Kempfer. Das heißt, Andy Wagner musste sich auf der zehn Kilometer langen Strecke selbst orientieren und sich sein Tempo eigenständig einteilen. Nach einem schnellen Start verlor der Läufer am Ende etwas an Tempo, kam aber mit einer Zeit von 46:04 Minuten freudestrahlend durch den Zielbogen des Leichtathletikstadions gelaufen. Das hieß für Andy Wagner: Platz 6 in der Hauptklasse. Der Athlet schrieb gleich an seinen Trainer Thomas Kempfer: "Bin gut gelaufen - und nicht stehen geblieben!"

Claudia Kestler