Thalmässing
Voller Energie und Fantasie

Thalmässinger Michaelimarkt lockt bei traumhaftem Spätsommerwetter viele Besucher aus der ganzen Region

15.09.2019 | Stand 23.09.2023, 8:34 Uhr
Windräder haben einen schweren Standin Bayern- das gilt auch für den Michaelimarkt Thalmässing. In allen Farben und Formen werden diese Windräder im spätsommerlichen Abverkauf angeboten. −Foto: Leykamm

Thalmässing (HK) Als am gestrigen Sonntag die Gottesdienste in Thalmässing beendet sind, geht es für viele Gläubige direkt von der Kirche zum Michaelimarkt.

Nach der spirituellen Stärkung tauchen sie ein in die Welt der Genüsse und eines fantasiereichen Warenangebots. Nicht selten beginnt der Streifzug im Haus des Buches.

Für die frühen Bummelnden aus einem einfachen Grund: Hier ist nämlich schon eine halbe Stunde vor dem offiziellen Marktbeginn geöffnet. Im Erdgeschoss lockt ein kleiner Abstecher in den Eine-Welt-Laden, im ersten Stock gehen den Kunden bei einem Bücherflohmarkt förmlich die Augen über. Wer etwas über Einsteins Leben wissen will oder darüber, wie sich mit Aktien Geld verdienen lässt, wird schnell fündig. Und all das für einen Euro pro Stück.

Grusliges von Karin Slaughter lockt Karin Steinert. Ihr Sohn Jan ist aus Donauwörth zu Besuch bekommen und stürzt sich ebenso in die Bücherflut. "Gerade erst hat sich eine Familie mit einem Stapel Kinderbücher eingedeckt", berichtet Büchereimitarbeiterin Ingrid Küttinger im Vorübergehen. Ihre Kollegin Martina Müller geht derweil Monika Pfitzinger vom Eine-Welt-Laden beim Kuchenschneiden zur Hand. Es gibt also viele helfende Hände und so kann es sich Waltraud Vogel als Leiterin des Haus des Bucher erlauben, selbst über den Markt zu schlendern und sich mit Herbstpflanzen und Wolle einzudecken, wie sie sagt.

Die Marktstraßen sind mittlerweile gut gefüllt, stimmungsvoll werden die Besucher gegenüber der Dorner-Kreuzung von Panflötenmusik begrüßt. Ein paar Meter weiter gibt es Riesenbrezen für den ersten Hunger und Staubsauger für den Fall, dass das Gebäck erst daheim für Krümel sorgt.

Geldbeutel werden nicht nur eifrig gezückt, sondern auch gekauft. Auch Mützen mit Gesichtern vom Totenkopf bis zum süßen Schweinchen, Spielsachen und Strümpfe, Schmuck und Schinkenpakete. Zwischendrin lässt sich etwa bei Heinz Stark ausruhen, der wirbelsäulenschonende Rückenstützen ausprobieren lässt. Da testen auch Raitenbuchs Bürgermeister Josef Dengler und seine Gattin Lidwina gerne einmal.

Ihren "Kuchenzauber" führt zwar Anita Popp nicht vor, verkauft das gleichnamige Produkt aber gerne - Backen ohne Boden ist hier die Devise. Fertiges Gebäck in Form von "Baumstriezle" gibt es gleich gegenüber. Süßes aus der Region preisen die heimischen Imker an.

Windspiele mit einem besonderen optischen Effekt ziehen in unmittelbarer Nähe die Blicke auf sich. Die Teile sollen den Betrachter auf Feng-Shui-Basis beruhigen und für neue Energie sorgen. Das versprechen auch die Bratwurstsemmeln, deren Duft herüberweht. Bei einer Spickerbude lässt sich die Energie nur wenige Meter weiter gleich in Aktion umsetzen. Die Kinder können es sich im Karussell gut gehen lassen, während ihre Eltern Gelegenheit haben, sich mit der biblischen Botschaft zu beschäftigen oder Blumenschmuck zu erstehen.

Eine kleine Schlange bildet sich unterdessen beim Pferdemetzger. Vorbei an Korbwaren und Fruchtgummi ziehen dann Dekoteile aus Metall und Beton die Blicke auf sich. Einen besonderen Gesundheitstipp hat dann die Großhöbingerin Hildegard Dorner parat: Hagebuttenpulver gegen Gelenkschmerzen - "das gibt es nur auf dem Markt! "

Und schon wieder geht es um Energie: Michael Hunner demonstriert seine Künste als Kerbschnitzer und fertigt besondere Untersetzer aus Holz an. Die Form nennt sich "Blume des Wassers" und soll ebenso neue Kräfte verleihen. Was vielleicht auch für die duftenden Makrelen am Marktende in Richtung Greding gilt.

Jürgen Leykamm