Heideck
Viel geschafft und noch viel vor

Maria Brunner holt Ausstellung über Frauen im Landtag nach Heideck

17.07.2019 | Stand 02.12.2020, 13:29 Uhr
Die Errungenschaften der Frauen in der bayerischen und deutschen Politik stellt Schirmherrin Alexandra Hiersemann bei der Eröffnung der Ausstellung "Frau Abgeordnete, Sie haben das Wort!" heraus. −Foto: Heumann

Heideck (hka) "Frau Abgeordnete, Sie haben das Wort!

" Unter diesem Titel kamen viele Ehrengäste im Bürgersaal des Heidecker Rathauses zusammen, um die Eröffnung der Ausstellung des bayerischen Landtags mitzuerleben. Die Schau wurde von Maria Brunner, Sprecherin des Arbeitskreises Frauen der Katholischen Arbeitnehmerbewegung (KAB), Diözesanverband Eichstätt, nach Heideck gebracht. Unterstützt wurde sie von den Frauen im SPD-Unterbezirk Roth, und von der Katholischen Erwachsenenbildung (KEB) im Landkreis Roth und in Schwabach.

Die Wanderausstellung war zum 70. Jahrestag der Konstituierung des bayerischen Landtags und der zuvor stattgefundenen Wahl zur verfassungsgebenden Landesversammlung mit 180 Abgeordneten - 6 von ihnen waren Frauen - vom Landtag erstellt worden.

Zur Eröffnung waren die Landtagsabgeordnete Alexandra Hiersemann (SPD) aus Erlangen sowie der Heidecker Bürgermeister Ralf Beyer (FW), Cornelia Spachtholz von der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen und der Geschäftsführer der KAB, Klaus Schubert, gekommen. Sie hoben die Notwendigkeit der Frauen in den Parlamenten hervor. Die Kreisvorsitzende der KAB, Hildegard Dorner, verwies darauf, dass es gut sei, die politische Arbeit und das Engagement der Parlamentarierinnen in die Öffentlichkeit zu tragen. Frauen hätten es schwerer, bei Wahlen einen guten Listenplatz zu bekommen. Daher habe der Kreisverband der KAB auch das Aktionsbündnis Parité in den Parlamenten unterstützt.

Bei der KAB gibt es die Parität schon seit Jahrzehnten. Maria Brunner ging kurz auf die Entwicklung der Ausstellung ein und wie der Gedanke wuchs, sie nach Heideck zu holen. Schirmherrin Alexandra Hiersemann würdigte die Parlamentarierinnen, die zwischen 1946 und 2016 die Politik in Bayern mitgestaltet haben. Manche waren schon in der Weimarer Republik dabei und dann wieder im deutschen Bundestag.

Bei der Ausstellung gehe es um das Selbstverständnis der Frauen und wie die aktive politische Teilhabe von Frauen gefördert werden kann. Unmittelbar nach der Gründung des Freistaats Bayern am 8. November 1918 wurde am 12. November 1918 das Frauenwahlrecht im Reichswahlgesetz verankert. So konnte Marie Juchacz am 19. Februar 1919 als erste Frau in der Weimarer Reichsversammlung eine Rede halten.

Es sind nun 100 Jahre unter Beteiligung von Frauen in der Politik vergangen. Die Referentin nannte nun einzelne Frauen, die sich in der Politik von Anfang an stark gemacht haben und führte aus, was diese dabei erreicht hätten. So setzte sich Maria Probst im Bundestag für soziale Zwecke ein; Konrad Adenauer nannte sie einst sogar die "teuerste Frau des Bundestags". Auch Renate Schmidt, die frühere SPD-Bundesfamilienministerin, forderte schon 1991 einen Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz.

Vieles hätten die Frauen erreicht, so Alexandra Hirsemann, aber vieles bleibe noch zu tun - etwa die gleiche Bezahlung von Frauen und Männern.