Würzburg
Verseuchte Christbäume

09.11.2018 | Stand 02.12.2020, 15:17 Uhr

Würzburg (dpa) Hat ein Weihnachtsbaumerzeuger aus Franken ein verbotenes Pflanzenschutzmittel auf seiner Plantage benutzt?

Wegen dieses Verdachts sind in dieser Woche im Spessart die Betriebsräume eines gewerblichen Christbaumanbauers durchsucht worden. "Im Raum steht der etwaige Einsatz des in der EU verbotenen Pestizids Parathion, oft auch als E 605 bezeichnet", teilte ein Sprecher der Würzburger Staatsanwaltschaft mit.

Die Ermittlungen wegen des Verdachts der Bodenverunreinigung laufen demzufolge gegen zwei Verantwortliche des Unternehmens. Die Ermittlungen waren ins Rollen geraten, nachdem der Bund Naturschutz (BN) im Winter 2017 die Nadeln von in Baumärkten verkauften Weihnachtsbäumen hatte untersuchen lassen. Dabei wurden in 13 von 17 Proben Rückstände von Insektengiften gefunden, darunter auch das seit mehr als 15 Jahren verbotene E 605.

Der Bundesverband der Weihnachtsbaumerzeuger zeigte sich bestürzt von dem Vorfall. "Das war ein einmaliger Fall. Der hat uns total schockiert", sagte Geschäftsführer Martin Rometsch. Der Verband empfehle seit Jahren seinen Mitgliedern auf Pflanzenschutzmittel weitestgehend zu verzichten und informiere sie permanent über die zugelassenen Mittel und deren Anwendung. Damit komme man auch dem Wunsch der Verbraucher entgegen, im Anbau weitestgehend auf Chemie zu verzichten. Der Einsatz von verbotenen Pflanzenschutzmitteln sei "grundsätzlich ein absolutes Unding", so Rometsch weiter.