Hilpoltstein
S5 hat weiter Verspätung

Auch zum Fahrplanwechsel am 9. Juni gibt es keine S-Bahn nach Allersberg

07.06.2019 | Stand 02.12.2020, 13:47 Uhr
S-Bahn? In Allersberg ist weiter Geduld gefragt. −Foto: Karmann/dpa

Hilpoltstein (mes) Um es vorwegzunehmen, auch 2019 wird Allersberg nicht Teil des Nürnberger S-Bahn-Netzes werden.

Das Spiel wiederholt sich seit 2016 jährlich und manchmal halbjährlich zu den Fahrplanwechseln. Am Sonntag steht der sogenannte kleine Wechsel an, und er wird für die Region nur wenig Verbesserung bringen, der große Wurf bleibt aus.

Auf Anfrage hat die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG), die für die Bestellung der Züge zuständig ist, Folgendes geantwortet: "Aufgrund der weiterhin noch nicht erfolgten Zulassung und Inbetriebnahme der für den München-Nürnberg-Express vorgesehenen Skoda-Doppelstockzüge und der damit verbundenen Zwänge bei DB Regio, die bisherigen NBS-tauglichen alten Wagenzüge im München-Nürnberg-Express-Verkehr weiterhin einsetzen zu müssen, kann zum 9. Juni das von uns bestellte S5-Fahrplanangebot Nürnberg-Allersberg von DB Regio noch nicht im vollen Umfang gefahren werden. "

Allerdings geht man bei der BEG davon aus, dass spätestens mit der Inbetriebnahme der neuen S-Bahnzüge für die S-Bahn Nürnberg, die ab Juni 2020 zuerst zwischen Nürnberg und Allersberg zum Einsatz kommen sollen, "das Fahrplankonzept auf der S5 unter dem S-Bahn-Label vollständig umgesetzt werden".

Die Verzögerungen bei der Inbetriebnahme der Doppelstockzüge seien auch aus Sicht der BEG "ausgesprochen ärgerlich". Immerhin scheinen die Produktion und die geplante Inbetriebnahme der neuen S-Bahnzüge bei Alstom in Salzgitter planmäßig zu laufen.

Die kleine Verbesserung betrifft die Gredl zwischen Roth und Hilpoltstein. Künftig wird es am Freitagabend und am Sonntag um 22 Uhr zwei zusätzliche Fahrten von Roth nach Hilpoltstein geben. Hier wartet man noch auf den großen Wurf, wenn im Zuge der Erneuerung des Dieselnetzes dann generell die Züge auch noch um 22 Uhr fahren. Geschehen soll dies jetzt im Dezember.

Die beiden zusätzlichen Gredlfahrten sind für Landrat Herbert Eckstein (SPD) keine wirkliche Neuerung. Sie hätten mit Vermerk "von 9. Juni bis 14. Dezember" schon im alten Fahrplan gestanden. Die BEG beneidet Eckstein in der aktuellen Situation nicht: "Die können ja auch nicht sagen, wann die Waggons zugelassen werden und ich kann sie ihnen auch nicht bauen. " Es sei allerdings auch die Folge einer Zeit, in der man alle Firmen platt gemacht habe, weil Nahverkehr nicht mehr gewünscht gewesen sei. "Und jetzt fehlen die Kapazitäten. "

Trotzdem werde er auch weiterhin in jede Planungssitzung gehen und die Probleme des Landkreises aufs Tablett bringen, sagt Eckstein. "Meine Ungehaltenheit bringe ich jedes Mal deutlich zum Ausdruck. " Wobei sich Eckstein sicher ist, dass die Aufnahme der Gredl in die Dieselnetzerneuerung nicht von selbst gekommen wäre. "Auch die S5 ist Folge des Drucks. "