Landkreis Roth
Roth macht mit bei Machbarkeitsstudie für Gredl-Trasse

Kreisstadt teilt sich 30.000 Euro Kosten mit Hilpoltstein und Landkreis - Besserer Takt im Blick und Erhalt der Bahnstrecke über 2031 hinaus

16.01.2019 | Stand 02.12.2020, 14:50 Uhr

Hilpoltstein/Roth (HK) Die Stadt Roth wird ein Drittel der Kosten für eine Machbarkeitsstudie zur Ertüchtigung der Gredl-Bahnlinie nach Hilpoltstein übernehmen. Das hat der Haupt- und Finanzausschuss des Rother Stadtrats am Dienstag mit elf gegen eine Stimmen beschlossen. Die restlichen 20000 Euro für die Studie teilen sich die Stadt Hilpoltstein und der Landkreis Roth.

"Unser Ziel ist vor allem der Erhalt der Gredl über das Jahr 2031 hinaus", erklärte Hilpoltsteins Bürgermeister Markus Mahl (SPD), der gemeinsam mit seiner Stellvertreterin Ulla Dietzel (CSU) zu Gast in der Sitzung des Rother Haupt- und Finanzausschusses war.

Das Gutachten wird den Aussagen des Landratsamts zufolge die technische Machbarkeit der Elektrifizierung, der Auflösung von Bahnübergängen und des Um- oder Ausbaus der Bahnhöfe in Roth und Eckersmühlen untersuchen. Insbesondere die Begründung, dass es um die Sicherung der Gredl-Trasse an sich gehe, überzeugte letztlich den Rother Ausschuss.

Im April 2017 hatten Mahl und Dietzel im Rother Plenum erstmals Pläne präsentiert, wonach die S-Bahn bis nach Hilpoltstein weitergeführt werden soll. Das war bei einigen Rother Stadtratsmitgliedern auf Skepsis gestoßen. "Seither hat sich insbesondere auf Landesebene viel getan", erklärte Markus Mahl und verwies auf Pläne, anderswo in Bayern Bahnstrecken zu erhalten oder bereits stillgelegte Strecken zu reaktivieren. "Deshalb haben Hilpoltstein und der Landkreis die Sicherung der Gredl im Blick", so Mahl. Die Ziele seien zunächst ein besserer Takt und eine bessere Technik beim Zugmaterial. Nach der Aufstockung der Regionalisierungsmittel für Bayern müssten diese Forderungen erfüllbar sein, erklärte Herbert Eckstein in einem Brief an beide Stadtverwaltungen.

Laut dem Schreiben des Landrats habe ein Vertreter des Verkehrsverbunds Großraum Nürnberg dem Kreistag empfohlen, in einem ersten Schritt die technische Machbarkeit einer Ertüchtigung der Gredl-Strecke zu klären. Dann wäre eine Grobschätzung der Ausbaukosten möglich. Im Anschluss an diese Zahlen könnte in einem nächsten Schritt bewertet werden, welchen Mehrwert eine Verlängerung der S-Bahn bringt.

"Das klingt alles sehr vernünftig und ich werde deshalb zustimmen", erklärte mit Stadtratsmitglied Karl Schnitzlein (Freie Wähler) der Nahverkehrsbeauftragte der Stadt Roth. "Sinnvoll" nannte auch Hans-Peter Auer (CSU) die gesamte Darstellung. Der Eckersmühlener hatte vor einem Jahr noch die S-Bahn-Pläne im Namen seines gesamten Ortes abgelehnt. Jetzt stimmte Auer der Machbarkeitsstudie zu, forderte aber eine Untersuchung von Einschränkungen für die Landwirtschaft sowie für Hauseigentümer an der Strecke. "Das wird bei dieser ersten Untersuchung aber schwierig sein", entgegnete Markus Mahl.

Andrea Schindler (Grüne) sagte, die Gredl müsse unbedingt erhalten werden. Auch Sonja Möller (Freie Wähler) erklärte: "Die Gredl in Frage zu stellen, wäre eine Katastrophe." Ebenso wie Hans-Peter Auer hatte sich Möller im vergangenen Jahr noch gegen das S-Bahn-Projekt ausgesprochen, obwohl sie der Initiative Pro-S-Bahn angehört.

Nicht über das Jahr 2031 hinaus wollte sich der Rother CSU-Fraktionsvorsitzende Daniel Matulla festlegen. "Das Vorgehen ist derzeit in Ordnung, aber wir wir sollten für die notwendige Verbindung zwischen Roth und Hilpoltstein auch andere Verkehrsmittel im Auge behalten." Daniela von Schlenk (ebenfalls CSU) gab zu bedenken, dass die Gredl drei Übergänge im Stadtgebiet habe. "Wir müssen untersuchen, was die häufigere Unterbrechung des Verkehrs für den Rother Süden bedeutet", forderte sie.

Die einzige Gegenstimme kam schließlich von Wolfgang Treitz (CSU). " Die Gredl macht Sinn, aber es gibt gewiss auch Nachteile, von denen jetzt gar nicht die Rede gewesen ist."