Freystadt
Klagen über inoffizielle Umgehung

Zahlreiche Probleme bei Bürgerversammlung in Thundorf angesprochen - Zwei neue Bauplätze

19.11.2018 | Stand 02.12.2020, 15:13 Uhr
Schilder schwer zu erkennen: Die Tempo-30-Zone an der Hebbelstraße sollte auch auf der Fahrbahn markiert werden, regen Bürger an. −Foto: Foto: Brandl

Thundorf (haz) Ein altes Bauernhaus in Kiesenhof, das zusammenzubrechen droht, Tempo 30 oder die "Thundorfer Umgehung" waren drei der die zentralen Themen bei der jüngsten Bürgerversammlung in Thundorf.

Ein Kiesenhofener verwies auf das baufällige "Kipferler-Anwesen" an der Durchgangsstraße von Kiesenhof. Der Dachstuhl und ein Teil der Wände sind bereits eingefallen. Es bestehe Gefahr, dass weitere Teile abbrechen und auf die Straße fallen. Der Bürger gab Bürgermeister Alexander Dorr mit auf den Weg, dass für die Eigentümer dringender Handlungsbedarf bestehe.

Ein Anwohner in Kleinthundorf beklagte, seit der Lastwagenverkehr zum Gewerbegebiet Rettelloh aufgefordert wurde, nicht mehr durch Thundorf, sondern über die Hauptstraßen zu fahren, hätten findige Fahrer längst eine neue Variante entdeckt. Und so geht die inoffizielle Umgehung: Die Lastwagenfahrer biegen am Ortseingang in Kleinthundorf Richtung Friedlmühle ab und fahren die Flurstraße, bis sie nach dem Ortsrand von Großthundorf wieder auf die Trasse Richtung Rettelloh kommen und umgekehrt. Bürgermeister Dorr wurde aufgefordert, sich auch um diese Lastwagenroute zu kümmern.

Ein Thundorfer forderte Tempo 30 im gesamten Ort und eine Beschränkung für den durchfahrenden Verkehr auf 7,5 Tonnen. Bürgermeister Dorr will es aber erst einmal mit mobilen Geschwindigkeitsmessgeräten probieren, um an Zahlengrundlagen zu kommen.

Wie ein Vater in der Bürgerversammlung beklagte, ist auf dem Spielplatz der Bereich unter der Rutsche mit Sand statt mit Kies aufgefüllt worden. Ärgerliche Konsequenz: Vermehrt setzen Katzen und Hunde ihre Hinterlassenschaften ab.

Sorgen bereitet einigen Thundorfer auch, dass das Gewerbegebiet immer näher ans ihr Dorf heranrückt. Hier beruhigte Dorr. Bevor er weitere landwirtschaftliche Flächen ankauft, will er versuchen, das Salomon-Gelände an der Neumarkter Straße zu erwerben.

Zuvor hatte Dorr informiert, dass die Stadt einige Anliegen aus der letztjährigen Bürgerversammlung erledigt habe. Es seien Bäume im Innerort gepflanzt und in Kleinthundorf eine neue Anschlagtafel angebracht worden. Außerdem habe man das Kleinthundorfer Flurkreuz restaurieren lassen. Was noch zu erledigten ist, das seie die Begrünung der Ortsteingänge und die Ausbesserung der Bankette an der Gemeindeverbindungstraße Klein- und Großthundorf. Für die Gemeindeverbindungsstraße von Kleinthundorf in Richtung Friedlmühle, deren schlechter Zustand einmal mehr beklagt wurde, muss eine Sanierungslösung gesucht werden.

Weiter erläuterte Dorr, dass in Großthundorf nördlich der Kittenhausener Straße zwei Bauplätze ausgewiesen werden. Derzeit läuft die Öffentlichkeitsbeteiligung. Den Thundorfer Friedhof habe man über den Sommer neu gestaltet, die Pflanzflächen auf Wunsch der Grabbesitzer verkleinert, Fundamente für Urnenstelen gesetzt, Wege und den Platz vor dem Leichenhaus neu gepflastert. Im kommenden Jahr erhalten Leichenhaus und Friedhofsmauer einen frischen Anstrich.

Vom Wasserzweckverband Sondersfelder Gruppe wird der Ort mit Trinkwasser beliefert. Seit 2013 gilt eine jährliche Grundgebühr von 48 Euro und eine Verbrauchsgebühr je Kubikmeter von 97 Cent. Die Sätze werden zum Jahresanfang 2019 neu kalkultiert. "Es gibt vermutlich keine großen Änderungen", so Dorrs Vorhersage.

Was Thundorfer Abwasser werden in der Freystädter Kläranlage gereinigt. Hier habe man in eine stationäre Entwässerung und eine Solartrocknungsanlage knapp 900000 Euro investiert. Deshalb wurden im vorigen Jahr die Beitragssätze angehoben, die Grundgebühr um 14 Euro auf 66 Euro und die Einleitgebühr je Kubikmeter um 45 Cent auf 1,90 Euro.

Nach dem Rücktritt von Kommandant Lorenz Polster wird die Freiwillige Feuerswehr Thundorf kommissarisch vom Stellvertreter Kommandanten Tobias Klebl geführt, bis ein neuer Kommandant gefunden wird. Im Feuerwehrbedarfsplan, den die Stadt zur Optimierung des Feuerwehrwesens erstellen ließ, wird die Thundorfer Wehr künftig als Ausrückegemeinschaft mit Sondersfeld geführt.