Rednitzhembach - Rednitzhembach hat einen dicken Fisch an Land gezogen.
Uvex, der bekannte fränkische Hersteller von Sportbrillen und Sporthelmen, will in der Gemeinde sein neues Logistik- und Servicezentrum bauen. Bürgermeister Jürgen Spahl rechnet mit bis zu 200 Arbeitsplätzen.
"Vor zwei Wochen war der Notartermin für den Kauf des Grundstücks", berichtet Spahl. Wegen Corona allerdings "unter erschwerten Bedingungen". Nun aber ist der Vertrag unterzeichnet und der Bürgermeister freut sich über einen weiteren Betrieb im Gewerbegebiet, der vor allem eines bringe: sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze. "Das ist unser wesentliches Kriterium. Und nicht die Gewerbesteuer", bekräftigt Spahl. Pro tausend Quadratmeter müssten drei bis vier Mitarbeiter beschäftigt werden, wenn ein Unternehmen in Rednitzhembach zum Zug kommen will. Um das zu garantieren, geht die Gemeinde einen pragmatischen Weg: "Wir erwerben und verkaufen die Grundstücke selbst. So haben wir bis zum Schluss den Daumen drauf. Und bisher sind wir gut damit gefahren", erklärt Spahl.
Uvex reihe sich nun die Riege von Familienbetrieben im Rednitzhembacher Gewerbegebiet Süd II ein. "Das sind Betriebe, die auch bleiben und nicht plötzlich ins Ausland verlagern", zeigt sich Spahl überzeugt. Wo Sonne ist, ist aber auch Schatten. Denn die Nachbarstadt Schwabach wird Uvex verlieren, denn dort waren die Kapazitäten des aufgrund des erfolgreichen Wachstumskurses der weltweit tätigen Unternehmensgruppe zunehmend erschöpft, wie es in einer Pressemitteilung heißt. "Nach intensiver Suche sind wir schließlich in Rednitzhembach fündig geworden", so Georg Höfler, CFO der Uvex-Gruppe. "Wir freuen uns sehr über die Zusage der Gemeinde über die 35000 Quadratmeter Fläche, die exakt unseren Bedürfnissen entspricht. Die Bestlage im Herzen der Metropolregion Nürnberg und die räumliche Nähe zum bestehenden uvex-safety-Logistikzentrum in Schwabach bieten optimale Voraussetzungen für weiterhin wertorientiertes Wachstum", so Georg Höfler.
Nicht nur die in Schwabach beschäftigten Mitarbeiter sollen am neuen Standort in Rednitzhembach eine Perspektive erhalten. Langfristig rechnet die Uvex-Gruppe damit, im modernisierten Logistik- und Servicezentrum "viele weitere attraktive Arbeitsplätze für die Region zu schaffen". Diese beziffert Bürgermeister Jürgen Spahl mit dann insgesamt 200.
Die Pressestelle von Uvex äußert sich vorsichtiger. "Die genannten 200 Mitarbeiter könnten mittelfristig möglich sein, aber das können wir momentan so nicht bestätigen", erklärt Pressesprecherin Dagmar Hugenroth. "Bei uvex safety logistics in Schwabach arbeiten momentan 90 Personen. Wir hoffen, dass all diese Mitarbeiter auch in Rednitzhembach an den Start gehen werden. Außerdem werden zusätzliche Mitarbeiter für die Digitalisierung, Instandhaltung und Automatisierung gebraucht. Die Anzahl können wir aber noch nicht vorhersagen. "
Geht man aber von den 200 Beschäftigungsverhältnissen aus, "wäre dies dann unser größter Arbeitgeber", erklärt Jürgen Spahl. Die Gesamtzahl der Arbeitsplätze in Rednitzhembach würde dann auf über 2000 anwachsen, bei einer Einwohnerzahl von 7000 wäre das "relativ viel", so der Bürgermeister.
Spahl freut sich jedenfalls auf die zukünftige gemeinsame Zusammenarbeit: "Die Gemeinde Rednitzhembach ist stolz auf diese Weltfirma im Gewerbegebiet Süd. Uvex ist ein potenter Partner. Da der Neubau der Uvex Group das südlichste Gebäude von Rednitzhembach darstellt, wird es sicherlich ein Blickfang werden. " Laut Bauplan kann es eine Höhe von bis zu 30 Meter erreichen und das Gebäude selbst eine Fläche von 15000 Quadratmetern, erklärt Spahl auf Nachfrage.
Noch in diesem Jahr soll der Bauantrag eingereicht werden. Die Fertigstellung und Inbetriebnahme werden zum Ende des Kalenderjahres 2023 angestrebt. Allerdings ist das Fabrikgebäude derzeit noch in der Planung und die Ausmaße noch nicht final entschieden, so die Pressesprecherin. Die Uvex Group ist mit 48 Niederlassungen in 22 Ländern vertreten und produziere aus Überzeugung mit Schwerpunkt in Deutschland.
HK
Monika Meyer
