Schwabach
Urgesteine der Solidarität

IG Metall ehrt langjährige Mitglieder der Gewerkschaft - Bevollmächtigter Franz spieß fordert Respekt vor Lebensleistung

18.10.2018 | Stand 02.12.2020, 15:26 Uhr
Seit 70 Jahren in der IG Metall: Lotte Fischer aus Roth und Ignaz Kosmann aus Schwabach (Mitte) werden vom IG-Metall-Bevollmächtigten Franz Spieß geehrt. −Foto: Schmitt

Schwabach/Veitsaurach (rsc) Im Zuständigkeitsgebiet der IG Metall Schwabach können in diesem Jahr 202 Mitglieder ein bedeutsames Jubiläum feiern.

Teils sind sie bereits vor 50, 60 und 70 Jahren Teil der Arbeitnehmervertretung geworden. Teils sind sie seit 25 und 40 Jahren Mitglied einer Gemeinschaft, deren wichtigstes Element der erste Bevollmächtigte der IG Metall am Standort Schwabach in seiner Festrede mehrfach beschwor. "Wir ehren Euch für die Solidarität zu den Kolleginnen und Kollegen sowie zu Euerer Gewerkschaft: Dafür zollen wir Respekt und Achtung", sagte Franz Spieß bei der offiziellen Feier in Veitsaurach, zu der 55 Jubilare gekommen waren.

Die 87-jährige Lotte Fischer aus Roth und der 85-jährige Ignaz Kosmann aus Schwabach waren die längstgedienten Mitglieder. Beide sind für 70-jährige Mitgliedschaft in der IG Metall ausgezeichnet worden. "Es ist uns eine Ehre, dieses Jubiläum mit euch zu feiern", sagte Franz Spieß. "Ihr seid Urgesteine der Solidarität. " Es sei das Erbe ehrbarer Menschen wie Lotte und Ignaz, fügte Spieß hinzu, das Erbe ihrer Courage in den Tarifrunden, "dass es für gute Arbeit auch gutes Geld gibt". Für dieses Erbe werde man weiter eintreten. Denn es sei das Markenzeichen der Gewerkschaften, dass sich ihre Mitglieder aufeinander verlassen könnten.

Spieß hielt alles in allem eine äußerst kämpferische Festrede, bei der er immer wieder das Anrecht der arbeitenden Bevölkerung und der Rentner auf einen angemessenen Teil des gesellschaftlich erarbeiteten Wohlstands betonte. "Wohlstand ist nicht, wenn die Aktienkurse steigen, Wohlstand ist, wenn es der Gesamtheit besser geht und alle ein gutes Leben führen können", sagte Spieß. Er forderte insbesondere "Respekt und Achtung für eine Lebensleistung". Menschen dürften nach 40 oder 50 Jahren Maloche nicht eine Rente auf Sozialhilfeniveau erhalten, sagte Spieß. "Diese Kolleginnen und Kollegen haben ein anständiges und gutes Leben in der Rente verdient", forderte der erste Bevollmächtigte der IG Metall Schwabach.

Von den 202 Jubilaren sind acht seit 70 Jahren Mitglied der IG Metall und 24 zeigen in der Arbeitnehmervertretung seit 60 Jahren Solidarität. 18 Frauen und Männer haben ein halbes Jahrhundert als Teil der Gewerkschaft hinter sich. 87 Beschäftige verlassen sich bei der Vertretung ihrer beruflichen Interessen seit 40 Jahren auf die große Gemeinschaft. 65 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sind 25 Jahre lang Teil der IG Metall. 28 davon kommen aus Schwabach. 51 wohnen im Landkreis Roth und 113 im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen.