Allersberg
Übereinstimmende Hinweise auf den Panzerstandort

Erfolgreicher Aufruf eines 95-jähriger Kriegsteilnehmers - Zeitzeugen wollen sich nach der Corona-Krise treffen - Soldaten in Treuchtlingen beigesetzt

18.05.2020 | Stand 02.12.2020, 11:20 Uhr
Der Panzerstandort war im Süden Allersbergs in der Nähe der Heblesrichter Straße neben dem ehemaligen Sommerkeller. −Foto: Unterburger

AllersbergDer Aufruf in unserer Zeitung führte zum Ziel: Vor einigen Wochen hat sich an die Leser des HK ein heute 95-Jähriger gewandt, der am Ende des Zweiten Weltkriegs als Mitglied einer Panzerbesatzung die Kämpfe um Allersberg vom 21. bis 23. April 1945 miterlebte. Ein eingegangenen Hinweise sind übereinstimmend.

Dieser Panzer, so die Erinnerung des Zeitzeugen, war auf einer kleinen Anhöhe wegen des morastigen Untergrunds stecken geblieben. Die Besatzung musste Hals über Kopf den Panzer verlassen, weil die amerikanischen Streitkräfte den Ort Allersberg unter heftigen Beschuss genommen haten. Vor ihrer Flucht in Richtung Neumarkt beerdigte die Panzerbesatzung aber noch zwei gefallene deutsche Soldaten in der Nähe des liegen gebliebenen Panzers.

Auf die Veröffentlichung in unserer Zeitung melden sich in den vergangenen Wochen einige Zeitzeugen aus Allersberg und Umgebung. Ihre Aussagen hinsichtlich des Panzerstandortes waren übereinstimmend. Auch zu den beiden Notgräbern gab es Hinweise. Die beiden gefallenen Soldaten wurden von der Gemeinde Allersberg in einem Massengrab im Eingangsbereich des Friedhofs beerdigt, später wurden sie auf dem Soldatenfriedhof in Treuchtlingen beigesetzt.

Interessant ist außerdem, dass es noch Erinnerungsstücke an den Panzer gibt. Erhalten hat sich beispielsweise ein Schlüssel dieses Panzers. Alles spricht dafür, dass es der Panzer des heute 95-jährigen war.

"Ich weiß noch ziemlich genau, wo der Panzer gestanden hat", berichtete ein Allersberger Zeitzeuge. "Als Kinder haben wir ihn öfter aufgesucht. Er stand dort rund zwei Jahre, war bis zur Bodenwanne eingesunken und seine Zufahrtsspur konnte man noch viele Jahre, wenn nicht sogar Jahrzehnte, sehen." Nach etwa zwei Jahren hätten die Allersberger den Panzer verschrottet. Der Standort war im Süden von Allersberg in der Nähe der Heblesrichter Straße neben dem ehemaligen Sommerkeller der früheren Brauerei Rehm.

Sobald die Corona-Krise vorbei ist und der Gesundheitszustand des ehemaligen Soldaten es zulässt, will er zusammen mit einer Begleitperson nach Allersberg fahren, um den Standort aufzusuchen. Einige der örtlichen Zeitzeugen wollen bei der Besichtigung dabei sein und würden den 95-jährigen gerne kennenlernen und nach seinen Erlebnissen befragen.

ub