Hilpoltstein
Traditioneller Fußmarsch im Zeichen des Kreuzes

640 Wallfahrer laufen von Riedenburg bis nach Altötting - Jubilare aus Göggelsbuch und Freystadt

23.05.2018 | Stand 02.12.2020, 16:21 Uhr
Die geehrten Wallfahrer: Aus der Hand von Pilgerführer Hans Schlagbauer erhalten auch Angelika Fries aus Göggelsbuch und Karin Meixner aus Freystadt für jeweils 15 Teilnahmen eine Urkunde. 20 Mal dabei war unter anderem Maria Sammiler aus Freystadt. Neben den Urkunden erhalten die Jubiläumswallfahrer auch eine Erinnerungskerze. Die Kerze wird bei der Jahresversammlung des Vereins der Riedenburger Fußwallfahrer am 9. Juni im Gasthof Schwan in Riedenburg überreicht. Bereits eingeladen hat Pilgerführer Hans Schlagbauer auch zur nächsten Wallfahrt zur Heiligen Anna Schäffer nach Mindelstetten. Der Termin ist heuer der 16. September. . −Foto: Foto: Meyer

Hilpoltstein/Riedenburg (HK) 640 Fußwallfahrer, auch aus unserer Region, haben an der traditionellen Fußwallfahrt von Riedenburg nach Altötting teilgenommen. Die 183. Riedenburger Fußwallfahrt stand unter dem Leitwort: "Kreuz, auf das ich schaue."

Pilgerführer Hans Schlagbauer war mit der Teilnehmerzahl und der Disziplin während der Wallfahrt recht zufrieden. Nach drei Tagen und mehr als 100 Kilometern Fußmarsch erreichte man den Gnadenort, wo die Wallfahrer von der Altöttinger Blaskapelle und Wallfahrtsrektor und Stadtpfarrer Prälat Günther Mandl begrüßte wurden.

Zum Auftakt hielt man am Donnerstag um 5 Uhr zunächst einen Pilgergottesdienst in Riedenburg. An der Lintlhof-Kapelle sprach der Pilgerführer das Wallfahrergebet. Die gewohnte Strecke führte weiter über Buch und Gut Schwaben, wo sich jeweils weitere Wallfahrer der Gruppe anschlossen.

Mit Kähnen und der Fähre setzte man bei Weltenburg über die Donau. Über Pullach und Arnhofen gelangte man nach Offenstetten, wo die Mittagspause eingelegt wurde. Weiter führte die Strecke über Salingberg und Ursbach nach Rohr. An der Marienkapelle in Rohr sprach man ein kurzes Gebet, bevor man die letzte Tagesetappe bis Pattendorf in Angriff nahm.

Gegen 19.30 Uhr endete der erste Wallfahrtstag. Nur mehrere leichte Regenfälle begleiteten die Wallfahrer. Von den heftigen Niederschlägen, die in Teilen Bayerns niedergingen, blieben die Wallfahrer verschont. Am zweiten Tag startete man um 5.15 Uhr in Pattendorf. Über Rottenburg, Oberotterbach und Türkenfeld kam man pünktlich um 8 Uhr in Hohenthann an, wo man in der Pfarrkirche St. Laurentius eine gemeinsame Messe feierte. Nach dem Gottesdienst ging es mit Bussen über Landshut nach Vilsbiburg. Über Aich gelangte man nach Egglkofen, wo eine Rast eingelegt wurde. Der letzte Tagesabschnitt führte über Neumarkt St. Veit nach Niedertaufkirchen.

Sehr kurz war wieder die zweite Nacht der Riedenburger Wallfahrer, da man bereits um 2 Uhr früh die Schlussetappe in Stetten antrat. Über Erharting, Winhöring, Steinhöring und Burg führte der Weg nach Neuötting. Beeindruckend war auch heuer wieder die Lichterprozession, die man kurz vor Tagesanbruch durchgeführt hatte. An der Herrenmühle in Altötting dankte Hans Schlagbauer allen Personen, die sich mit einem Dienst eingebracht haben. "Viele haben dazu beigetragen, dass die Wallfahrt durchgeführt werden konnte", begann Schlagbauer die Laudatio. Ein besonderer Dank galt den Priestern, die die Wallfahrt begleiteten.

Insbesondere Werner Sulzer stimmte mit besinnlichen Gedanken die Wallfahrer immer wieder auf die Wallfahrt selbst und die Schweigemärsche ein. Sein Dank galt auch den Vorbetern, Kreuz-, Standarten- und Lautsprecherträgern. Die medizinische Betreuung wurde wieder zuverlässig vom Sanitätsteam um Karl Puschmann sichergestellt. Schlagbauer bedankte sich auch bei den Fahrerinnen und Fahrern der Begleitfahrzeuge, Funkwart Wolfgang Trattner und dem gesamten Vorstand der Fußwallfahrer. Bei den Vorsängern Alexandra Wagner und Korbinian Müller bedankte man sich ebenfalls. Korbinian Müller wird am 23. Juni in der Schutzengelkirche in Eichstätt zum Diakon geweiht. lant.

Schlagbauer bedankte sich auch bei allen Wallfahrern fürs Mitgehen und die gute Disziplin beim Beten und den Schweigemärschen. Nach dem feierlichen Einzug sprach Schlagbauer das Wallfahrtsgebet. Wallfahrtsrektor und Stadtpfarrer Prälat Günther Mandl begrüßte die Riedenburger Gruppe. "Ihr gehört untrennbar zum Altöttinger Pfingstfest", sagte der Prälat. Vor dem Pilgergottesdienst in der Basilika St. Anna zeichnete Schlagbauer 30 langjährige Wallfahrer mit Urkunden aus.

Zum 200. Geburtsjahr des heiligen Bruders Konrad von Parzham wurde die Altöttinger Bruder-Konrad-Kirche umfassend renoviert. Mit einer Spende beteiligten sich auch die Fußwallfahrer an den Renovierungskosten. Schlagbauer überreichte einen symbolischen Scheck über 2000 Euro an Pater Siegbert von den Kapuzinern.

Bischöflich Geistlicher Rat Werner Sulzer griff in der Predigt das Leitwort der Wallfahrt auf. Im Kreuz seien sowohl das Leid als auch die Liebe untrennbar vereint. "Es gibt keine Liebe, die nicht auch wehtut", sagte Sulzer.

Nach dem Schlussgebet des Pilgerführers gab es für ihn noch eine besondere Überraschung. Jakob Schmailzl und Eva-Maria Schels gratulieren dem Pilgerführer zu seinem 20-jährigen Jubiläum als Pilgerführer. 1999 hat Hans Schlagbauer das Amt des Pilgerführers von seinem Onkel Michael Höcker übernommen. Seit 20 Jahren organisiert er nun die Wallfahrt mit sehr großem Engagement.

Allerlei Nützliches für die Wallfahrt packten Schels und Schmailzl dem Pilgerführer in den Rucksack. Von Wurst und Bier ging es über Pulmoll für die Stimme bis zum Weihrauch, den man in Altötting riechen kann. "Wir dürfen uns glücklich schätzen, dich als Pilgerführer zu haben", bedankte sich auch Werner Sulzer für die 20 Jahre. "Wo sind die 20 Jahre hingegangen?", fragte sich Schlagbauer im Rückblick. Er dankte allen für die Unterstützung während dieser 20 Jahre, vor allem seinem Onkle Michael, der ihn gut in das Amt eingeführt hat. Die Wallfahrer spendeten Schlagbauer einen lang anhaltenden Applaus für seine Verdienste um die Riedenburger Fußwallfahrt.