Wendelstein
Tipps zum besseren Klimaschutz

"Tag der Umwelt, Nachhaltigkeit und Energie" lockt rund 3000 Besucher nach Wendelstein

02.10.2019 | Stand 23.09.2023, 8:49 Uhr
Viel Interesse zeigen die Besucher beim "Tag der Umwelt" in Wendelstein, wie das Klima besser geschützt werden kann. −Foto: Schmitt

Wendelstein (HK) Perfekte Rahmenbedingungen hat die Gemeinde Wendelstein für den "Tag der Umwelt, Nachhaltigkeit und Energie" im Landkreis Roth geboten. Die Veranstaltung mit einer umfangreichen Ausstellung sowie Vorträgen zum Thema Klimaschutz durch regenerative Energieerzeugung, fairen Handel, innovative Mobilität sowie umweltgerechte Ver- und Entsorgung hat am Sonntag über 50 Informationsstationen geboten. In der Hans-Seufert-Halle und dem angrenzenden Freigelände klärten Unternehmen, Vereine und Schulen über ihre Projekte und Produkte für eine nachhaltige Zukunft auf.

Die Veranstaltung war Nachfolger des "Familien-Energiespar-Festivals", das im vergangenen Jahr in Kammerstein stattgefunden hat. Antreiber und Mitorganisator war 2018 der Klimawendeverein Energiebündel gewesen, das mit heftiger Kritik an den Landkreiskommunen nach Wendelstein gekommen war. Schließlich hatten kürzlich alle 16 Städte und Gemeinden die Ausrufung des "Klimanotstands" geschlossen abgelehnt.

"Das macht uns fassungslos und zeigt deutlich, dass auch auf kommunaler Ebene nur ,Klimapaketchen' geschnürt werden", so die Energiebündel-Vorsitzenden Hermann Lorenz aus Roth und Werner Emmer aus Schwanstetten. "Trotz offensichtlicher Gefahrenlage und vielen Beispielen anderer Kommunen gehen die Uhren im Landkreis Roth anscheinend anders", so die Energiewende-Vertreter. Emmer und Lorenz forderten ein klares Umdenken und ein schnelles Umsteuern in den Gemeinden. "Denn vor allem auf kommunaler Ebene könnten deutliche Zeichen zum Klimaschutz gesetzt werden", sind die beiden Ingenieure überzeugt. "Auf vielen Ebenen sind enorme Anstrengungen erforderlich, damit die notwendigen Veränderungen gelingen", hatte auch Wendel- steins Bürgermeister Werner Langhans (CSU) in seiner Einladung zum Umwelttag geschrieben.

Den gesamten Tag über kamen etwa 3000 Besucher zur Hans-Seufert-Halle. Nach Aussagen der Aussteller wollten sich viele davon konkret über alternative oder innovative Produkte zur Energie- und Wärmeerzeugung sowie dem Hausbau informieren. "Die Gespräche waren intensiv und tiefgreifend", hieß es.

Wendelstein zeigte dabei Flagge. So waren die Gemeindewerke mit einer großen Abordnung an einer Station zum Trinkwasser und einer zur Stromversorgung vertreten. Per Bürgerkraftwerks-GmbH, Car-Sharing, Kohlendioxideinsparung und einem Stromspeicherprojekt trage Wendelstein zu regionaler Innovation bei, so die Gemeinde. Bei seinem Rundgang machte Werner Langhans außerdem an den großen Info-Ständen zum fairen Handel halt, der in der Gemeinde von beiden christlichen Kirchen getragen wird. Bald soll daraus ein eigener Verein werden.

Am 17. Oktober wird Wendelstein ferner offiziell mit dem Siegel "Fair Trade" ausgezeichnet. Der katholische Priester Michael Kneißl und seine evangelische Kollegin Alexandra Büttner warben für diese Form der Unterstützung von Kleinbauern in Entwicklungsländern und Produktion ohne Ausbeutung. Besonders stolz war Büttner auf einen Fußball mit dem Logo der Gemeinde. "Garantiert ohne Kinderarbeit genäht", so die evangelische Pfarrerin.

Robert Schmitt