Bad Windsheim
Tierischer Nachwuchs

Fränkisches Freilandmuseum widmet sich Viehhaltung um 1900 - Besuch ohne Maske möglich

10.06.2021 | Stand 14.06.2021, 3:33 Uhr
Alle Hände voll zu tunhat Tierwirtin Nicole Hammel vom Museumsteam. Hier kümmert sie sich um die neuen Zicklein. Wie die Tierhaltung um 1900 in Franken aussah, zeigt das Freilandmuseum in Bad Windsheim noch bis zum Sonntag. −Foto: Rauschenbach

Bad Windsheim - Die Tiere stehen noch bis zum kommenden Sonntag, 13. Juni, im Fränkischen Freilandmuseum im Mittelpunkt.

Bis 2500 Besucherinnen und Besucher dürfen dabei ins Gelände, für das auch keine Maskenpflicht mehr gilt. Außerdem bietet das Museum ab 13.30 Uhr täglich an verschiedenen Stellen spannende Informationen. Dabei gehe man bewusst nicht ins Detail, sondern entzerre die Veranstaltungen zeitlich und örtlich, so Sprecherin Ute Rauschenbach.

Mitte Juni ist die perfekte Zeit, um den tierischen Nachwuchs im Fränkischen Freilandmuseum des Bezirks Mittelfranken in Bad Windsheim zu erleben. Kälbchen, Zicklein und Lämmer machen ihre ersten Erkundigungstouren außerhalb des Stalles und sind im Freien auf den Weideflächen - ein idealer Anlaufpunkt vor allem für Familien mit kleineren Kindern. Zur Themenwoche "Tiere", die noch bis 13. Juni läuft, können Besucher den Museumsmitarbeiterinnen auf dem Seubersdorfer Hof bei allen Tätigkeiten zusehen, die im Laufe ihres Arbeitstags anfallen. Sie zeigen, wie die Nutztierhaltung um 1900 in Mittelfranken funktionierte. Auch Fragen stellen ist ausdrücklich erwünscht.

Gefüttert sind Schweine, Gänse, Ziegen und Rinder bereits, wenn das Museum morgens um 9 Uhr öffnet. Danach ist der Tag im Museumsbauernhof gut gefüllt: Ställe ausmisten, Ziegen und Triesdorfer Tiger auf die Weide führen, Gras mähen, Heu ernten, Schafe hüten oder die Jungrinder ans Einspannen gewöhnen. Wo kann man sonst schon beim Einschirren eines Kuhgespanns zusehen? Es handelt sich tatsächlich um Kühe, nicht um Ochsen. Zuerst werden die Tiere gut geputzt, damit es unter dem Geschirr nicht zu Druckstellen kommt. Dann werden die Kummete angelegt, die Kühe an die Deichsel geführt und schließlich die Zugstränge im Wagscheit befestigt. Und wenn am Schluss alles sitzt, geht die Arbeit erst los: Die Kühe werden je nach Arbeitseinsatz vor den Wagen oder den Pflug gespannt. Betty, eine der Kühe, ist sogar im Winter zum Holzrücken im Wald im Einsatz gewesen und hat mit ihrer Kraft glatt vier Männer ersetzt.

Noch bis zum 13. Juni gibt es an allen Tagen ab 13.30 Uhr unter dem Motto "hier tut sich was" ein wechselndes Programm an verschiedenen Orten im Museum. Wissenswertes zur Imkerei, zur Schafhaltung, zur Tierhaltung auf dem Bauernhof, zu Wildtieren oder den "Triesdorfer Tigern", einer fränkischen Rinderrasse, wird dabei vermittelt.

Für die Besucher haben sich die Landwirte zusammen mit den jungen Erwachsenen, die ein freiwilliges ökologisches Jahr im Museum ableisten, etwas Besonderes einfallen lassen. Ein Quiz in einer Kinder- und einer Erwachsenen-Version soll die Kenntnisse über die ländliche Tierhaltung auffrischen und zu Nachforschungen anregen. Wissen Sie noch aus dem Stand heraus, wie viele Mägen eine Kuh hat und wie diese heißen? Damit jetzt niemand googeln muss, sei die Lösung hier verraten: Vier sind es - Pansen, Netzmagen, Blättermagen und Labmagen.

HK