Thalmässing
Tiefer Griff in die Kasse notwendig

Alte Schule in Offenbau ist sanierungsbedürftig - Sportfreunde brauchen bessere Raumaufteilung

12.12.2018 | Stand 02.12.2020, 15:03 Uhr
An allen Ecken und Enden zwackt es bei dem fast 60 Jahre alten Schulgebäude in Offenbau. −Foto: Karch

Thalmässing (al) Bei dieser Summe mussten die Mitglieder des Marktrats erst einmal kräftig schlucken: Kosten von rund 750000 Euro stehen im Raum, wenn die alte Schule in Offenbau saniert und energetisch auf den neuesten Stand gebracht wird.

Ausgangspunkt der Überlegungen war der Antrag der Sportfreunde Offenbau, die zusammen mit dem Fischereiverein das Untergeschoss nutzen, die sanitären Anlagen zu erneuern. Bei der Untersuchung der Mängel sei der Umfang der Maßnahme immer größer geworden, erklärte Bürgermeister Georg Küttinger in der jüngsten Sitzung.

Viel ist an dem Gebäude, dessen Erdgeschoss vom Landkreis für die SVE (Schulvorbereitende Einrichtung) gemietet ist, seit seinem Bau 1961 nicht gemacht worden. Umso größer ist deswegen der Sanierungsumfang, den Planer Reiner Gussner vorstellte. Unterstützt wurde er dabei vom Energieberater Dieter Tausch, der die Vielzahl von Schäden und Schwachstellen an Fenstern, Fassade, Dach und Decken auflistete. "Ab dem Fünften, der duscht, wird es kalt", schilderte Tausch die Probleme mit Heizung und schlecht gedämmten Wärmeleitungen. Sein Vorschlag: eine Pelletsheizung und ein größerer Warmwasserspeicher sowie eine Raumtemperaturregelung. Einige Fenster sollten komplett, bei einigen zumindest die Scheiben ausgetauscht werden. Fassaden und Decken müssten gedämmt werden. Ein Glaselement am Eingang soll dafür sorgen, dass die Sauna und Dusche im Stockwerk darunter besser isoliert werden. Auch die Belüftung im Untergeschoss müsste verbessert werden. Tausch rechnete vor, dass sich angesichts der Kosten für Heizung und Strom die Energiesparmaßnahmen rechnen würden. Bei entsprechender Qualität der Maßnahmen könne man auch Zuschüsse abgreifen.

Reiner Gussner übernahm den Part für Umbau- und Brandschutzmaßnahmen. So müssten beispielsweise alle Toiletten erneuert und zusätzlicher Platz für Umkleiden und Lagerräume geschaffen werden. Die einstige sehr große Schulküche wird verkleinert, dem großen Raum, der vom Fischereiverein genutzt wird, ein "Gang abgezwackt". Dringend angepackt werden muss der Brandschutz. Als vorgezogene Maßnahme wurden bereits vernetzte Rauchmelder eingebaut. Für die SVE muss es einen zusätzlichen Fluchtweg geben.

Angesichts der groben Kostenschätzung mit rund einer Dreiviertel Million Euro fragte Heinz Müller (CSU), ob es nicht besser sei das Gebäude abzureißen und neu zu bauen. "Eine Sanierung ist günstiger als ein Neubau", widersprach Georg Küttinger. Für Müller ist ein solches Gebäude "unabdingbar für die Dorfgemeinschaft", doch sollte man alle "Möglichkeiten abchecken".

Torsten Hahn (FW), als Vorsitzender des TV06 Thalmässing derzeit in Sachen Zuschuss auf dem neuesten Stand, wies darauf hin, dass der BLSV 2019 seine Förderrichtlinien ändere und dann für den Part des Sportvereins vielleicht Förderungen möglich seien. Der Bürgermeister kann sich auch vorstellen, dass es für die Kinderbetreuung zum Beispiel FAG-Mittel gibt. Auf Anregung von Heinz Müller soll auch eine Umfrage bei den Anliegern gestartet werden, ob Interesse an einem Nahwärmenetz besteht. Einstimmig entschied der Marktrat, dass die Planung für diese Maßnahme weiter vorangetrieben werden soll.