Thalmässing
Besseres Funknetz für Bahn- und Autofahrer

Vodafone will 35,75 Meter hohen Masten an der A 9 bei Offenbau errichten Marktrat stimmt dafür

13.09.2017 | Stand 02.12.2020, 17:30 Uhr

Die Grabungsarbeiten der Archäologen am neuen Lesch-Areal sind abgeschlossen. - Foto: Luff

Thalmässing (luf) Er wird durchaus stattlich, der Mobilfunkmast, den Vodafone bei Offenbau errichten will: Fast 36 Meter hoch, wie Bürgermeister Georg Küttinger (TL) in der Marktratssitzung am Dienstag erklärte. Daneben kommt ein Container für die nötige Technik.

Dem Antrag des Unternehmens stimmte der Rat gegen die Stimme von Paula Medl zu.

Die FW-Fraktionssprecherin kritisierte, dass sie nicht wisse, wie die Bürger von Offenbau dazu stünden. Er habe vom Ortssprecher Dieter Tausch keine Reaktion bekommen, erklärte Küttinger. Eine Bürgerversammlung habe er zu dem Thema nicht eigens ansetzen wollen, da die Sachlage ohnehin relativ klar erscheine.

Eine derartige Funkanlage sei privilegiert, führte Küttinger aus. Dagegen machen könne man nichts, es gehe bei dem Antrag vor allem um die vorgeschriebenen Abstandsflächen zur Autobahn: "Die wollen so nah wie möglich an die A 9 ran." Deshalb müsse die Gemeinde diese Abstandsfläche übernehmen, inwieweit alles rechtens sei, müsse das Bundesverkehrsministerium klären, Genehmigungsbehörde sei dann das Landratsamt. Wenn sich die Kommune quer stelle, müsste Vodafone weiter von der A 9 entfernt bauen - und der Mast würde rund 30 Meter näher an Offenbau heranrücken. Bislang gibt es dort einen acht Meter hohen Mast, der dann abgebaut wird.

Der neue Funkmast, der neben dem Notausgangsgebäude der Deutschen Bahn aus dem Tunnel Offenbau liegen wird, sei vor allem aus zwei Gründen nötig, so Küttinger. Einerseits solle das Mobilfunknetz leistungsfähiger werden, da die A 9 als Teststrecke für das autonome Fahren diene; 59 Anlagen entlang der Autobahn würden deshalb errichtet oder aufgewertet. Andererseits will die Bahn die Versorgung ihrer Kunden im Tunnel verbessern. Und nicht zuletzt "haben wir im Tunnel bisher keine Funkmöglichkeit", sagte Erwin Schneider (TL) als Vertreter der Feuerwehr. Seitdem die Rettungskräfte auf Digitalfunk umgestellt haben, sei es damit vorbei, bei einem großen Unfall im Bahntunnel bestünde Gefahr. "Die müssen etwas tun", stellte er klar.

Noch ein Umstand spricht laut Küttinger für die Zustimmung des Rates - und der dürfte auch Mobilfunkgegner freuen: Die Strahlenbelastung werde durch die Höhe der neuen Anlage am Boden geringer.