Hilpoltstein
Stimmungsvolles Streiflicht

Stadtrat segnet Beleuchtungskonzept für die Burg von Lichtdesigner Paissidis ab

17.05.2019 | Stand 23.09.2023, 7:02 Uhr
Eine stimmungsvolle Beleuchtung für die gesamte Burganlage hat sich der griechische Lichtdesigner Georgios Paissidis ausgedacht. Dem Konzept hat der Stadtrat jetzt zugestimmt. −Foto: Paissidis

Hilpoltstein (HK) Das Wahrzeichen der Stadt bekommt ein neues Highlight - im wahrsten Sinne des Wortes: Eine neue Beleuchtung der Hilpoltsteiner Burg, konzipiert vom griechischen Lichtdesigner Georgios Paissidis, hat der Stadtrat in seiner Sitzung am Donnerstagabend abgesegnet.

Eigentlich hatte der Stadtrat schon im März des vergangen Jahres ein neues Beleuchtungskonzept beschlossen, das vom Museums- und Heimatverein (MuH) ausgearbeitet worden war. Als die Hilpoltsteiner Firma LMT damals jedoch den Zuschlag für die Installation der neuen Beleuchtung bekommen hatte, nahm das Projekt eine neue Wendung.

Das Unternehmen aus der Dieselstraße nutzte nämlich seine Kontakte zu Paissidis, der laut Bürgermeister Markus Mahl (SPD) als "Beleuchtungspapst" gilt. Der Grieche nahm sich daraufhin der Burg an, um sie stimmungsvoller in Szene zu setzen. 58 Lichtquellen mit moderner LED-Technik sollen künftig das Wahrzeichen anstrahlen.

Statt der bisherigen flächigen Ausleuchtung, die laut Dieter Popp vom MuH drei Viertel des Lichts quasi wirkungslos in die Umwelt strahlt, setzt der Lichtdesigner auf Streiflicht, das gerade den Bergfried interessant beleuchten soll, und auf hinterleuchtete Öffnungen. "Das wird wesentlich schöner als das, was wir schon beschlossen hatten", sagte Bürgermeister Mahl.

"Die Burg wird der Stadt außerdem ein Stück näher gebracht", sagte Dieter Popp. Denn die neue Beleuchtung setze auch den Rosengarten und die Nebengebäude der Burg in Szene, die bislang nachts nur ein schwarzer Fleck seien. Deshalb wirke die Burg derzeit noch "wie isoliert".

Um das neue Konzept umzusetzen, fehlt jetzt nur noch eine Zustimmung der Unteren Denkmalschutzbehörde am Landratsamt. Bereits bewilligt ist dagegen der 60-prozentige Zuschuss über die Städtebauförderung. Für die Stadt Hilpoltstein wird die neue Burgbeleuchtung so eine vergleichsweise günstige Angelegenheit. Einerseits verringert die LED-Technik die jährlichen Stromkosten von rund 1000 Euro auf ein Drittel, andererseits hat sich die Firma LMT bereiterklärt, die Mehrkosten des im Haushalt auf 40000 Euro festgelegten Projekts zu übernehmen.

Die Freude über die neue Burgbeleuchtung trüben könnte bald jedoch die Staatsregierung, die derzeit an einem Gesetzentwurf arbeitet, wonach die Beleuchtung von Kirchen, Museen und sonstigen öffentlichen Gebäude schon ab 23 Uhr ausgeschaltet werden soll, um die Lichtverschmutzung für Mensch und Tier zu verringern.

Jochen Münch